Wenn viele das Gleiche machen, ist es noch lange nicht das Richtige
Die Gehirnwäsche durch die monatelange Kampagne der Regierung führt mittlerweile zum massiven Verlust von Vernunft und Logik.
Nun ist der Bundeskanzler selbst Opfer seines eigenen Erfolges geworden: Bei seinem Besuch im Kleinwalsertal trugen er und seine Fans keine Masken. Das brachte ihm harsche Kritik ein, von wegen Wasser predigen und Wein trinken und schlechter Vorbildwirkung. Dabei hatte er Recht!
Virologen sind sich einig, dass eine Ansteckung im Freien extrem unwahrscheinlich ist. Allerdings hat die Gehirnwäsche, die die Regierung den Bürgern verordnet hat, dazu geführt, dass Vernunft, Erkenntnis und Logik kaum mehr eine Rolle spielen. Es geht nur noch um Vorschriften, Verbote und vor allem – Angst. Bei einer Abwägung von Nutzen und Schaden wird klar, dass im Freien eine Maske zu tragen der Gesundheit mehr schadet als nutzt. Mediziner versuchen das stets klarzumachen. Radfahren und Spazierengehen mit Maske ist also blanker Unsinn. Viele Menschen machen das dennoch, weil die Kampagne sie glauben macht, dass Maskentragen generell erwünscht und geboten ist. Also nicht nur in engen Uoder Straßenbahnen, wo der Nutzen nachvollziehbar ist.
Sehr problematisch wird es, wenn Menschen gezwungen werden, den ganzen Tag eine Maske zu tragen. Dazu zählen Verkäuferinnen, Phyisotherapeuten und Kellner. Sie alle klagen über Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, ein Gefühl der Enge, manche über Ausschläge und Hitzewallungen. Am Bau sind Masken bei Staub erzeugenden Arbeiten schon lange Vorschrift. In den Arbeitnehmer-Schutzbestimmungen ist allerdings festgeschrieben, dass nach einer gewissen Zeit eine Pause einzulegen und die Maske abzunehmen ist.
Warum kümmert das den Gesetzgeber nicht, wo wir doch den Erhalt der Gesundheit derzeit als höchstes Ziel, ja als neue Religion erkoren haben? Wieso kümmert es niemanden, dass Schwangere, die beruflich Maske tragen müssen, zusätzlich zu ihrer eigenen auch noch die Gesundheit ihres Babys aufs Spiel setzen? Ist dieser Preis gerechtfertigt, selbst wenn die Sinnhaftigkeit oft nicht nachvollziehbar ist? Es ist evident, dass Supermärkte kein Hotspot für Infektionen sind, die Wurstverkäuferin hinter der Theke muss trotzdem Maske tragen. Wir wissen, dass Kinder eher nicht zu den Überträgern des Virus zählen, dennoch werden Schüler mit Maskerauf-Maske-runter gequält und verstört. Und sie müssen in den Schulen stundenlang auf ihren Plätzen verharren.
Das alles ist nur die physische Komponente der ins Absurde übertriebenen Maskerade. Die allgegenwärtige Maske erzeugt auch Angst, weil sie uns eine permanente akute Gefahr signalisiert. Angststörungen und Depressionen haben massiv zugenommen, auch bei Kindern. Manche ziehen sich von Freunden zurück. Die politisch Verantwortlichen tun alles, um die Angst immer wieder neu anzufachen und zu erhalten. Gehorsam durch Angst zu erzeugen, ist schwarze Pädagogik.
Vernünftig wäre es, auf Prävention und Eigenverantwortung zu setzen und nicht nur auf eine Impfung zu hoffen, die vielleicht irgendwann oder auch nie kommen wird und deren Effekt noch dazu unklar ist. Denn das Virus wird bleiben, so wie die Schweinegrippe, die Influenza und zahlreiche andere Virenerkrankungen. Warum nutzt man die Sensibilität der Bürger nicht für Prävention? Wieso macht man keine Gesundheits-Kampagne? Wichtig wäre eine gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung, Abbauen von Übergewicht, Sport und dergleichen. Das und damit ein gutes Immunsystem, sagen uns die Mediziner, bauen einer schweren Erkrankung am besten vor. Angst ist ebenfalls schlecht für die Gesundheit.
Die Politik setzt auf das Gegenteil: Isolation, Maskierung und Angstmache. Die Alten sollen zu Hause bleiben und die Kinder dürfen keinen Sportunterricht machen. Es wäre daher an der Zeit, dass statt Angst-Kampagnen endlich wieder Besonnenheit, Vernunft und klares Denken die Debatte bestimmen.
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Zur Autorin:
Dr. Gudula Walterskirchen ist Historikerin und Publizistin. Autorin zahlreicher Bücher mit historischem Schwerpunkt.
Seit 2017 Herausgeberin der „Niederösterreichischen Nachrichten“und der „Burgenländischen Volkszeitung“.
Morgen in „Quergeschrieben“: Andrea Schurian