Die Presse

Rabl-Stadler verlängert um ein Jahr

Salzburger Festspiele. Der Vertrag der langjährig­en Präsidenti­n von Österreich­s Prestigefe­stival wurde um ein weiteres Jahr verlängert.

-

Die Präsidenti­n der Salzburger Festspiele bleibt bis zum Ende der Jubiläumsf­eiern.

Sie werde nur bis zum Ende der Jubiläumsf­estspiele bleiben, hatte Helga Rabl-Stadler immer beteuert. Nun wird ihr Vertrag als Präsidenti­n der Salzburger Festspiele um ein Jahr bis Ende 2021 verlängert. Und trotzdem stimmt Rabl-Stadlers Aussage immer noch: Aufgrund der CoronaKris­e können die Festspiele 2020 nicht in der geplanten Form stattfinde­n. Sie werden heuer zehn Tage später beginnen als ursprüngli­ch angekündig­t. Und sie werden in einer „abgespeckt­en Form“abgewickel­t, die am kommenden Dienstag vorgestell­t werden soll: Der „Jedermann“wird dabei sein, dem Hörensagen nach auch die „Elektra“.

Doch werden alle Opernprodu­ktionen und spektakulä­ren Konzertpro­gramme, die sich Intendant Markus Hinterhäus­er zur Feier des 100. Geburtstag­s der Festspiele ausgedacht hat, zu erleben sein – was heuer nicht gespielt werden kann, wird 2021 auf dem Programm stehen. Landeshaup­tmann Haslauer formuliert­e das anlässlich der Bekanntgab­e der Entscheidu­ng, dass heuer im Sommer – wenn auch reduziert – gefeiert wird, als Verlängeru­ng der Festivität­en: Auch 2021 werde noch ein Jubiläumsj­ahr sein. Und so lang wird, wie versproche­n, Helga Rabl-Stadler Präsidenti­n sein.

Ausschreib­ung muss erfolgen

Trotz allem muss die Funktion jetzt bereits ausgeschri­eben werden. So verlangt es das Festspielg­esetz. Da aber in allen zuständige­n Gremien Freude über die Zusage RablStadle­rs herrscht, bis zum Ende der Jubiläums-Feierlichk­eiten im Amt zu bleiben, sei das in diesem Fall reine Formsache, so Haslauer: Rabl-Stadler habe die Festspiele „in den vergangene­n 25 Jahren geprägt, ein Jubiläumsj­ahr ohne sie ist für mich kaum vorstellba­r.“

Mit den Worten „Außer dem Amt des Bundespräs­identen gibt es kein Amt, das ich lieber antreten würde als das Amt des Präsidente­n der Salzburger Festspiele“hat RablStadle­r im Jänner 1995 ihr Amt angetreten. Die Zeiten waren schwierig, denn mit Gerard Mortier hatten die Festspiele damals einen Intendante­n, der Publikum und Kritik entzweite, indem er auf radikale Veränderun­gen nach der langen Ära Herbert von Karajans setzte und nicht immer vorsichtig mit starken Sprüchen war. Rabl-Stadler musste damals manche Häme und Unfreundli­chkeit einstecken, schaffte es aber, neben dem streitbare­n Manager als ausgleiche­nder und nicht selten besänftige­nder Faktor zu wirken.

In der Folge arbeitete sie mit so unterschie­dlichen Intendante­n-Persönlich­keiten wie Peter Ruzicka, Jürgen Flimm, Sven-Eric Bechtolf oder Alexander Pereira mehr oder weniger harmonisch zusammen; wobei von ihrer Seite niemals irgendwelc­he Zwistigkei­ten an die Öffentlich­keit getragen wurden.

Im „Übergangsj­ahr“nach dem Abgang von Jürgen Flimm machte sie dann aber kein Hehl daraus, dass die Zusammenar­beit mit dem Interims-Intendante­n Markus Hinterhäus­er besonders reibungslo­s und produktiv verlaufen sei.

Dass Hinterhäus­er mittlerwei­le die künstleris­che Leitung der Festspiele in Händen hält, erfüllt sie merklich mit Zufriedenh­eit. In aller Welt tritt sie an seiner Seite als Werbeträge­rin für „ihr“Festival in Erscheinun­g. Gerade in Krisenzeit­en bewährt sich, dass die Präsidenti­n laut Eigendefin­ition „unfähig zur Frustratio­n“ist. (sin)

 ??  ??
 ?? [ APA/Barbara Gindl] ?? Die Präsidenti­n: Helga Rabl-Stadler mit dem kaufmännis­chen Direktor Lukas Crepaz, Intendant Markus Hinterhäus­er und Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer.
[ APA/Barbara Gindl] Die Präsidenti­n: Helga Rabl-Stadler mit dem kaufmännis­chen Direktor Lukas Crepaz, Intendant Markus Hinterhäus­er und Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer.

Newspapers in German

Newspapers from Austria