Ein Wiener Kultursommer - trotz Corona
Wien veranstaltet im Juli und August den „Kultursommer 2020“– mit 800 Aufführungen.
Wien. Kulturelle Veranstaltungen sind, in gewissem Rahmen, nun wieder möglich („Die Presse“berichtete). Das führt dazu, dass jetzt kulturelle Höhepunkte in der Bundeshauptstadt ihren Schatten voraus werfen: Wiens Bürgermeister, Michael Ludwig, Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, der grüne Kultursprecher, Martin Margulies, und Projektkoordinatorin Caro Madl kündigten am Freitag den Wiener „Kultursommer 2020“an.
Konkret sollen rund 2000 Künstler insgesamt 800 Aufführungen an 25 Spielstätten absolvieren. Der Eintritt ist frei, der Zutritt angesichts der Corona-Maßnahmen aber streng reglementiert. Man wolle Kunstschaffenden nun wieder Auftrittsmöglichkeiten bieten, wurde betont.
Wer konkret auftritt, ist aber noch offen. Ausgearbeitet wird das Programm durch ein künstlerisches Board. Musikalisch wurden etwa
Genres wie Pop, Jazz, Wienerlied, Volksmusik oder Weltmusik angekündigt. Dafür wird es zahlreiche Freiluftbühnen geben – darunter zwei „Main Stages“. Sie werden auf der Donauinsel bzw. am Laaer Berg errichtet und sollen laut derzeitigem Stand 500 bzw. 300 Besucher fassen.
Weiters wird es in Parks und an öffentlichen Plätzen kleinere Veranstaltungsorte, sogenannte „Modular Spaces“für bis zu 100 Gäste geben. Geprüft wird dafür die Kaiserwiese beim Prater, der Parkplatz beim Flohmarkt am Naschmarkt oder der Hannah-Arendt-Park im 22. Bezirk.
Drei „Artist Corners“werden außerdem mit Podesten aufwarten, wobei die Shows von jeweils 30 Leuten besucht werden dürfen. Hier werden die möglichen Örtlichkeiten derzeit ebenfalls noch unter die Lupe genommen. Daneben gibt es noch ein Format für Tanzworkshops sowie Konzerte in Höfen von Seniorenheimen. Gespielt wird von Donnerstag bis Sonntag am frühen Abend, zwei Live-Acts sind pro Tag und Bühne angesetzt. An einigen Locations wird es nachmittags auch ein Kinderprogramm geben.
Die Umsetzung erfolge unter Einhaltung der Vorgaben der Bundesregierung, wurde betont. Man wolle sich nicht dem „Hauch eines Verdachts“hingeben, dass man jemanden gefährde, betonte Ludwig. Theoretisch dürften ab August laut den gesetzlichen Vorgaben sogar schon wieder 1250 Menschen Open-Air-Aufführungen besuchen. Dass man die Höchstgrenze noch mit 500 begrenzt habe, liege daran, dass die Ausweitung beim Beginn der Vorarbeiten für das Konzept noch nicht bekannt war, wurde erläutert.
Die Kosten für die Stadt wurden mit vier Millionen Euro angegeben, der Eintritt zu den jeweiligen Veranstaltungen soll kostenfrei sein. (red.)