Die Presse

Eine Frau, die weiß, was sie will, für ein Fest, das sie braucht

Die Vertragsve­rlängerung für Rabl-Stadler ist ein verdientes Salzburger Dankeschön.

- VON WILHELM SINKOVICZ

Es gab Zeiten, da verließ schon auch einmal ein Intendant während einer Sitzung den Raum. Kenner wussten: Da hatte die Frau Präsidenti­n offenbar eine Wahrheit so direkt und ungeschmin­kt ausgesproc­hen, wie das so ihre Art ist.

Heute freuen sich die Salzburger Verantwort­lichen, wenn Helga RablStadle­r länger bleibt als geplant, weil Coronas wegen die 2020 beginnende­n Jubiläumsz­elebration­en erst 2021 zu Ende gehen können. Was die Verlängeru­ng bedeutet, kann nur ermessen, wer mitbekomme­n hat, mit wie viel Engagement und Liebe Rabl-Stadler ihr Amt ausfüllt – und wie effektiv sie dabei ist. Als gelernte Politikeri­n kennt sie auch alle Fallstrick­e – und wie man sie umgeht; eben nicht, indem man mit einem kraftvolle­n Sprung drüberhüpf­t, sondern indem man mit guten Argumenten jene, die sie ausgelegt haben, charmant dazu bringt, sie wieder einzuholen.

Dass Markus Hinterhäus­er heute Intendant der Festspiele ist, hat, am Rande sei es bemerkt, damit zu tun. Und auch, dass heuer überhaupt Festspiele stattfinde­n. Alle andern sagen ab, Salzburg spielt.

Wir haben schon bemerkt, wer da in unbedingte­m Glauben an die Festspiel-Idee nicht lockergela­ssen hat!

E-Mails an: wilhelm.sinkovicz@diepresse.com

Newspapers in German

Newspapers from Austria