Mangelndes Fingerspitzengefühl
FA für plastische, ästhetische und konstruktive Chirurgie, Abteilungsvorstand im Wilhelminenspital und in der Rudolfstiftung
„Weil Mahrer es sagt, stört es!“GK von Wolfgang Rosam, 4. 6.
Bei aller Wertschätzung für seine hohen Qualitäten als Kommunikationsberater – mein Kärntner Landsmann Rosam irrt, wenn er als „Falstaff“-Herausgeber zur Verteidigung von Harald Mahrer ausrückt. Und da ist auch der Hinweis auf Hugo von Hofmannsthals Kriegspropaganda-Texte von 1914 wenig hilfreich, denn der Kommunikationsexperte Rosam weiß sehr genau, worum es beim völlig verunglückten Auftritt des Wirtschaftskammer-Präsidenten im „Falstaff“ging: um fehlendes Einfühlungsvermögen, um mangelndes Fingerspitzengefühl, um das nicht vorhandene Gespür gerade in Coronazeiten, die für zahllose Unternehmer so schwierig sind!
Rosams gut gemeinter Versuch, den Präsidenten Mahrer als Beschützer des heimischen Weins darzustellen, ist eher misslungen, wenn man den „Genießer“Mahrer näher betrachtet. Es sollte sich nämlich niemand wundern, wenn der Multifunktionär mit der 1,5-Liter-Magnum-Flasche Sauvignon blanc vom Spitzenweingut Polz, Erste Lage „Therese“, Jahrgang 2011, für das Gourmetmagazin „Falstaff“posiert. Mahrer ist eben ein wahrer „Feinspitz“, was er schon vor einiger Zeit in einem Interview für den „Kurier“auf äußerst elegante Weise bewiesen hat. Der „Kurier“fragte damals: „Was ist Ihr bevorzugter SommerDrink?“Mahrers Antwort ließ keine Zweifel an seiner Kennerschaft aufkommen: „Gin Tonic, wobei mein Lieblingsgin der Gin Mare von der spanischen Costa Dorada ist mit einem Fever Tree Mediterranean Tonic“.
Das ist Harald Mahrer, wie er leibt und lebt. Er ist nun einmal ein Mann von Welt und ein Feinspitz, wie man selten einen findet . . . Also nichts für ungut, lieber und sehr geschätzter Kollege, Wolfgang Rosam!
Gerhard Stichauner, 9020 Klagenfurt
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