Protestwelle gegen den Rassenhass
Demonstrationen verliefen weitgehend friedlich.
Washington/London. In den USA, aber auch in anderen Ländern haben am Wochenende wieder Zehntausende Menschen gegen Rassismus, Diskriminierung und Polizeigewalt demonstriert. In der US-Hauptstadt Washington versammelten sich auch am zweiten Wochenende nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd Abertausende in den Straßen um das Weiße Haus. In Floyds Heimatstaat North Carolina wurde eine Trauerfeier abgehalten.
Das Weiße Haus war weiträumig abgesperrt; Hubschrauber überflogen die Menge. Viele Demonstranten trugen Plakate mit der Aufschrift „Keine Gerechtigkeit, kein Frieden“und knieten nieder. Viele hatten auch Fotos von Floyd und anderen durch Polizisten getöteten Afroamerikanern dabei.
Die Polizei in Minneapolis hat inzwischen angekündigt, Beamten den Würgegriff zu verbieten, der bereits 2014 in New York zum Tod des Schwarzen Eric Garner geführt hatte. Der Polizeichef von Seattle erklärte angesichts neuer Demonstrationen, 30 Tage auf den Einsatz von Tränengas zu verzichten.
Ausgangssperre aufgehoben
Nach weitgehend friedlich verlaufenen Protesten will New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio eine nächtliche Ausgangssperre früher als geplant wieder aufheben. „New York City: Wir heben die Ausgangssperre mit sofortiger Wirkung auf“, schrieb er am Sonntag auf Twitter. Die nächtliche Ausgangssperre war am Montag eingeführt worden.
In London versammelten sich am Sonntag erneut Tausende Demonstranten vor der US-Botschaft im Zentrum, um Polizeigewalt und Rassismus anzuprangern. Einige Demonstranten trugen Gesichtsmasken mit der Aufschrift „Rassismus ist ein Virus“. Am Samstag kam es in der Nähe des Amtssitzes von Boris Johnson zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und einer kleinen Zahl von Demonstranten. Laut Polizei wurden dabei zwei Dutzend Beamte verletzt. (DPA, Reuters)