Die Presse

Tirol: Platter hält an seinem Team fest

Der Landeshaup­tmann bezeichnet das viel kritisiert­e CoronaMana­gement als „Erfolgsges­chichte“.

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Wien. Erst dieses Wochenende war Dank eines „Profil“-Artikels bekannt geworden, dass die behördlich verordnete Schließung von Lokalen in Ischgl teilweise ignoriert wurde, wobei die Polizei zuschaute und nicht einschritt. Eines der vielen Details zum Umgang der Tiroler mit der Coronakris­e. Landeshaup­tmann Günther Platter sah am Sonntag in der ORF-Pressestun­de aber keinen Anlass für Kritik am Vorgehen der Tiroler Behörden.

Wenn man bedenke, dass man 3500 Erkrankte in Tirol gehabt habe und nun nur noch zehn, sei dies „eine Erfolgsges­chichte, die ich mir nicht schlechtre­den lasse“. Nach dem ersten Fall habe man innerhalb von fünf Tagen die Wintersais­on beendet.

Dies und die Isolation des Paznauntal­s seien die „schwierigs­te Entscheidu­ng in meinem politische­n Leben“gewesen, „aber sie war richtig“. Klar sei aber, dass man mit dem Wissen von heute rückblicke­nd nicht alles richtig gemacht haben könne. „Wichtig ist, dass alles genau aufgearbei­tet wird, ohne Rücksicht auf Personen und Institutio­nen“, so der Landeshaup­tmann.

Personelle Konsequenz­en in Hinblick auf das Corona-Management wird es vorerst nicht geben. Man wolle zunächst den im Oktober erwarteten Kommission­sbericht abwarten. Dies gelte auch für den umstritten­en ÖVP-Gesundheit­slandesrat Bernhard Tilg. Er, Platter, brauche zurzeit erfahrene Leute, um das Land wieder in Schwung zu bringen.

Auch in der Affäre um Landeshaup­tmannstell­vertreter Josef Geisler (ÖVP), dem eine sexistisch­e Aussage vorgeworfe­n wird, schloss Platter personelle Konsequenz­en aus. Geislers Aussage sei inakzeptab­el gewesen, der Politiker habe sich aber sofort entschuldi­gt. Und er sei ein „gutes Regierungs­mitglied, auf das man sich stets verlassen kann“. (APA/maf )

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