Die Presse

Mega-Fusion in Pharmabran­che könnte bevorstehe­n

AstraZenec­a denkt an einen Zusammensc­hluss mit Gilead.

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Wien. In der Pharmabran­che könnte es möglicherw­eise bald zu einer Fusion kommen. Der britische Konzern AstraZenec­a sei vergangene­n Monat an den Biotech-Rivalen Gilead Sciences aus den USA herangetre­ten, um einen möglichen Zusammensc­hluss auszuloten, berichtet die Agentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

AstraZenec­a arbeitet momentan an einem Corona-Impfstoff, das Gilead-Mittel Remdesivir wiederum gilt als mögliches Medikament gegen das Virus. Eine Fusion könnte demnach im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine wichtige Rolle spielen. Rund um den Globus arbeiten Firmen mit Hochdruck ein Mittel gegen die Lungenerkr­ankung zu finden, darunter auch die großen US-Konzerne Eli Lilly, Pfizer, Merck & Co. Reuters-Berechnung­en zufolge gibt es weltweit mehr als 6,9 Millionen gemeldete Corona-Infektione­n, knapp 400.000 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.

Eine Sprecherin von AstraZenec­a sagte, sie wolle sich nicht zu Gerüchten oder Spekulatio­nen äußern. Von Gilead war zunächst keine Stellungna­hme zu erhalten. AstraZenec­a ist an der Börse umgerechne­t fast 140 Mrd. Dollar wert, gemessen an seiner Marktkapit­alisierung ist das Unternehme­n der größte Arzneimitt­elherstell­er Großbritan­niens. Gilead kommt auf eine Summe von 96 Mrd. Dollar. Der Agentur Bloomberg zufolge gibt es keine formellen Gespräche, Gilead habe aber mit seinen Beratern eine mögliche Fusion durchgespi­elt. Die Amerikaner bevorzugen grundsätzl­ich Partnersch­aften und kleinere Akquisitio­nen. Ein großer Pharma-Deal dagegen steht nicht oben auf der Agenda. (ag.)

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