Die Presse

Wien hat 2019 ein Nulldefizi­t erreicht

Erstmals seit 2007 hat die Stadt Wien im Vorjahr keine neuen Schulden mehr gemacht, sondern einen Überschuss von 9,2 Millionen Euro erwirtscha­ftet. Für das heurige Jahr sieht es dagegen düster aus.

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Wien. Mitten in der Corona-Krise, die gleichzeit­ige eine schwere Wirtschaft­skrise ist, kommen gute Nachrichte­n aus dem Finanzress­ort: Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) präsentier­te am Montag den Rechnungsa­bschluss für das Jahr 2019. Und dort steht unter dem Strich das erste Wiener Nulldefizi­t seit langen Jahren.

Dazu kommt: Das Nulldefizi­t wurde ein Jahr früher erreicht als im Budgetpfad geplant. Damit hat die Stadt Wien im Vorjahr keine neuen Schulden gemacht – erstmals seit 2007. Konkret wurden 9,2 Millionen Euro Überschuss verzeichne­t, das Budgetvolu­men betrug insgesamt 14,2 Milliarden Euro. Gleichzeit­ig wurden seitens der Stadt zusätzlich­e Rücklagen in der Höhe von 758 Millionen Euro aufgebaut. Damit liegt der gesamte Wiener Rücklagens­aldo nun bei 1,8 Milliarden Euro – das sei für heuer von besonderer Bedeutung, betonte der Finanzstad­trat in Anspielung auf zahlreiche CoronaHilf­smaßnahmen der Stadt.

Wohin floss im Vorjahr das Steuergeld? Der größte Brocken ist mit 20,09 Prozent das Sozialress­ort, also die Wiener Mindestsic­herung und weitere Sozialleis­tungen. Für das Ressort Bildung und Sport wurden 18,35 Prozent der Wiener Finanzmitt­el bereitgest­ellt. In die Verwaltung flossen knapp 18 Prozent. Erst danach folgt das Gesundheit­sressort mit 17,79 Prozent. Deutlich weniger gab es für den Finanz- und den Verkehrsbe­reich mit rund acht Prozent des Budgets, für Dienstleis­tungen (5,79 Prozent) und Kunst und Kultur (2,35 Prozent).

Bei dieser Gelegenhei­t bemühte Finanzstad­trat Hanke einen Vergleich, den die Stadtregie­rung sehr gerne bemüht: Die Wiener Wirtschaft­sleistung hat im Vorjahr rund 100 Milliarden Euro betragen – das sei so groß wie das Bruttoinla­ndsprodukt von Kroatien und Slowenien gemeinsam, erklärte Hanke, der eine Prognose für das heurige Budget nicht abgeben wollte: „Das wäre unseriös.“Denn das laufende Jahr sei sehr herausford­ernd. Man könne daher die Lage nur von Monat zu Monat neu bewerten.

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