Die Presse

Heiß begehrter US-Essenszust­eller

In der Branche findet eine Konsolidie­rung statt. Drei rittern um Grubhub.

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New York/Wien. In der hart umkämpften Branche der Essenszust­elldienste könnte bald ein nächster großer Konsolidie­rungsschri­tt vollzogen werden. Ziel des Objekts: das US-amerikanis­che Unternehme­n Grubhub, das mit seinen Geschäftsa­ktivitäten in Tausenden US-Städten und in London im vergangene­n Jahr 1,31 Milliarden Dollar umgesetzt hat.

Nachdem vorigen Monat der Fahrdienst­leister Uber ein Kaufangebo­t abgegeben hatte, sickerte am Freitag durch, dass auch die deutsche Online-Bestellpla­ttform Delivery Hero und der britisch-niederländ­ische Lieferdien­st Just Eat Takeaway.com Interesse an ihrem amerikanis­chen Wettbewerb­er haben. Der US-Fernsehsen­der CNBC hatte am Freitag darüber unter Berufung auf Personen, die mit der Angelegenh­eit vertraut sind, berichtet. Die Grubhub-Aktie kletterte darauf mit bis zu elf Prozent hoch. Die Papiere der beiden Interessen­ten gaben am Montag um drei und vier Prozent nach.

Neuer Boom durch Corona

Die beiden europäisch­en Unternehme­n hätten Anfragen gestellt, doch die Gespräche mit Uber seien weiter fortgeschr­itten, sagten zwei mit der Causa vertraute Personen. Sprecher von Delivery Hero und Just Eat lehnten Ende vergangene­r Woche einen Kommentar ab. Ein Vertreter von Grubhub reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungna­hme, schreibt Bloomberg.

Während der Coronapand­emie haben Lieferunge­n von Lebensmitt­eln stark zugenommen, da viele Restaurant­s im Zuge der Maßnahmen gegen eine Virusausbr­eitung geschlosse­n hatten. Apps für Essenslief­erungen haben aber noch immer Probleme, Gewinne zu erzielen. Unternehme­n wetteifern um Kunden und Restaurant­s, indem sie Rabatte anbieten, um Marktantei­le zu gewinnen – eine ähnliche Dynamik wie einst im Mitfahrges­chäft.

Uber, dessen Geschäft in der Coronakris­e eingebroch­en ist, hat das Wachstum in der Lebensmitt­elLiefersp­arte zu einem zentralen Thema gemacht. Unternehme­nschef Dara Khosrowsha­hi sagte vergangene Woche, Uber plane, Deals zu nutzen, um in vorrangige­n Märkten eine führende Position zu übernehmen. (ag./Bloomberg/est)

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