Mehr Reden bei Dolmetschern
Ministerien sollten sich absprechen, so RH-Prüfer.
Wien. Der Rechnungshof (RH) kritisiert in einem aktuellen Bericht, dass Innen- und Justizministerium zu wenig zusammenarbeiten, wenn es um Dolmetscher geht. Es habe im überprüften Zeitraum (2015–2018) keinerlei Kooperation gegeben, was aber schon aus Kostengründen gut gewesen wäre.
Der Rechnungshof bemängelt auch, dass das Grazer Landesgericht für Strafsachen 91 Prozent der Aufträge an immer dasselbe Dolmetschbüro gegeben habe. Möge es dafür auch gute Gründe gegeben haben (alle benötigten Sprachen waren rasch verfügbar), so bestehe trotzdem die Gefahr eines Abhängigkeitsverhältnisses.
Als offenes Geheimnis gilt bei Gericht freilich, dass es zu wenig brauchbare Dolmetscher gibt, was auch mit der schlechten Bezahlung zu tun hat. Selbst der an sich am Sparen interessierte Rechnungshof hält nun aber fest, dass die Gebühren für Dolmetscher „letztmalig im Jahr 2007 an die geänderten wirtschaftlichen Verhältnisse angepasst wurden“. (aich)