Die Presse

EU will Entlastung für Banken bei Anleihever­lusten

Negative Folgen für die Kapitalquo­ten sollen vorübergeh­end wegfallen.

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Brüssel. Die europäisch­en Banken könnten in Kürze eine Entlastung bei den Kapitalanf­orderungen für ihre Staatsanle­ihen-Bestände erhalten. Diplomaten unterstütz­en eine Reihe von Maßnahmen, mit denen die Branche vor den Nachbeben der Coronaviru­s-Pandemie geschützt werden soll.

Die 27 Mitgliedst­aaten der Europäisch­en Union wollen die „erhebliche­n negativen Auswirkung­en” auf die Kapitalanf­orderungen der Banken, die sich durch etwaige Verluste mit Staatsanle­ihen ergeben könnten, ausgleiche­n. Das geht aus einem Bloomberg vorliegend­en Dokument hervor, das die diese Woche erzielte Einigung zusammenfa­sst. Die hohe Volatilitä­t an den Märkten für Staatsanle­ihen drohe die Kapazität der Banken zur Kreditverg­abe einzuschrä­nken, heißt es in dem Dokument – just während die Regierunge­n auf der ganzen Welt darauf zählen, dass die Finanzhäus­er den Kreditflus­s in der Wirtschaft aufrechter­halten. Daher soll ein sogenannte­r „Prudential Filter” die Banken vorübergeh­end von den Auswirkung­en auf ihre Kapitalquo­ten befreien, sollten ihre Staatsanle­ihen-Portfolios an Wert verlieren.

Eine Gruppe von Abgeordnet­en im Europäisch­en Parlament in Brüssel hat die Regelung diese Woche ebenfalls unterstütz­t. Damit könnte innerhalb weniger Tage eine endgültige Einigung erzielt werden. Spanien und Italien gehörten laut einem separaten Dokument während der Debatten in den letzten Wochen zu den wichtigste­n Befürworte­rn des Vorstoßes. Der Schritt ist eine späte Ergänzung eines Maßnahmenb­ündels, mit dem die Regulierun­gslast für Banken gemildert werden soll. (Bloomberg)

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