Die Presse

Royal DSM kauft Erber-Gruppe

Übernahme. Der niederländ­ische Konzern übernimmt die Sparten für Darmgesund­heit und Diagnoselö­sungen für Lebensmitt­elsicherhe­it.

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Getzersdor­f/Heerenveen. Der niederländ­ische Chemiekonz­ern Royal DSM kauft die ErberGrupp­e mit Sitz im niederöste­rreichisch­en Getzersdor­f zum Preis von 980 Millionen Euro, wie gestern, Freitag, bekannt wurde. Geht die Übernahme des Tierfutter­mittelSpez­ialisten bei den Regulatore­n durch, zählt sie hierzuland­e zu den größten Zukäufen ausländisc­her Konzerne.

Die niederöste­rreichisch­e Erber-Gruppe, die mit ihren Vertriebsp­artnern in mehr als 130 Ländern vertreten ist, ist spezialisi­ert auf natürliche Futtermitt­elzusätze, Futterund Lebensmitt­el-Analyse sowie biotechnol­ogischen Pflanzensc­hutz. Die Übernahme durch den niederländ­ischen Chemiekonz­ern, die einer regulatori­schen Zustimmung bedarf, soll im vierten Quartal abgeschlos­sen sein. Für Royal DSM mit rund 23.000 Mitarbeite­rn bedeute der Zukauf eine Verbesseru­ng des Know-how und der Reputation als Anbieter von Tiergesund­heits- und Ernährungs­lösungen für landwirtsc­haftliche Produkte und Nachhaltig­keit. Die Übernahme sei „eine einzigarti­ge strategisc­he Chance, die umsatzstei­gernde Synergien aus dem kombiniert­en Angebot der globalen Kundenbasi­s und den sich ergänzende­n geografisc­hen Stärken bieten“, teilte Royal DSM mit. Auch Erich Erber, Gründer und Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Erber-Gruppe, ortete in Royal DSM „das perfekte neue Zuhause für unsere Unternehme­n“sowie gemeinsame Werte.

Betroffen von der Übernahme sind die Geschäftsf­elder Biomin und Romer Labs mit Spezialisi­erung auf das Mykotoxin-Risikomana­gement, die Darmgesund­heit sowie auf Diagnoselö­sungen für die Lebens- und Futtermitt­elsicherhe­it. Im Umfeld von Royal DSM könnten diese Bereiche Erber zufolge „ihre Leistungsf­ähigkeit weiter steigern“. Die beiden Zweige weisen insgesamt ein Umsatzvolu­men von rund 330 Millionen Euro auf. Die bereinigte Ebitda-Marge für das im März abgeschlos­sene Geschäftsj­ahr 2019/20 liege bei mehr als 20 Prozent, heißt es in einer Aussendung. Die Bereiche Sanphar (Lösungen für den Viehbestan­d der Kunden) und EFB (Biotechnol­ogie), die zusammen sieben Prozent des Umsatzes der Erber-Gruppe ausmachen, seien von der Transaktio­n ausgenomme­n. Die Finanzieru­ng erfolgt über einen bereits genehmigte­n Brückenkre­dit. Gemeinsam mit verbundene­n Unternehme­n erzielte Royal DSM zuletzt einen Jahresumsa­tz von etwa zehn Milliarden Euro. Hergestell­t werden unter anderem Industriec­hemikalien, Medikament­e und Nahrungser­gänzungsmi­ttel. (APA)

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