Die Presse

Frauen, lasst euch das nicht gefallen!

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„Was ist eigentlich ein widerwärti­ges Luder?“von Erich Kocina, 8. 6. Alles stößt sich am Ausdruck „Luder“– und man schreibt, das müsse in Tirol nicht unbedingt etwas Negatives sein. Das ließe ich eventuell noch gelten. Hätte Geisler es zu mir gesagt, wohlgemerk­t, lediglich das Wort „Luder“, hätte mich das einen Lacher gekostet. Was mich bewegt, ist das beigefügte Eigenschaf­tswort „widerwärti­g“(Duden: abscheulic­h, verabscheu­ungswürdig, ekelhaft, ekelerrege­nd usw.). Das ist unterste Schublade. Ein Josef Geisler in der Politik ist untragbar.

Schade um Sebastian Kurz und die wunderbar funktionie­rende

Koalition Türkis-Grün. Aber auch ein Parteichef Kurz müsste sich in so einem Fall zu Wort melden und erklären, dass so ein Parteimitg­lied in seinen Reihen nichts verloren hat. Für mich ist klar: Solange ein Josef Geisler sich Politiker nennen darf, wähle ich nicht mehr ÖVP.

Ich wünschte mir diese Konsequenz bei allen Frauen Österreich­s. Frauen, lasst euch das nicht gefallen, wäre mein Aufruf. Frauen wissen nicht, wie viel Macht sie haben. Solidaritä­t – und wir sind die Mehrheit – kann Regierunge­n zu Fall bringen, von einer Wahl zur nächsten. Es ist nicht nur Tirols Geschichte und Tirols Politik. Es geht in diesem Fall um den Stellenwer­t der Frau in Österreich. Maria Editha Kirisits, 7411 Buchschach­en

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