Schädliche Substanzen im Huflattich
„Kräuterwandern: Der Huflattich mag es steinig“von Georg Weindl, Reise, 30. 5.
Die Blätter und Blüten des beliebten Hustenmittels Huflattich enthalten Substanzen, welche leberschädigend und sogar krebserregend wirken (Pyrrolizidinalkaloide, abgekürzt: PA). Die enthaltenen PA-Mengen sind zwar relativ gering, sie variieren aber sehr stark, abhängig von Sammelort, Witterung, Alter der Pflanze usw.
Vom bloßen Anschauen der
Pflanze lässt sich die gesundheitliche Gefahr nicht abschätzen, die – wie man aus Berichten von Vergiftungen weiß – insb. für Schwangere und Kinder real besteht.
Aufgrund dieser Sachlage wurden vom Gesetz her Verordnungen und Richtlinien publiziert (in Österreich 1994, von der Europäischen Arzneimittelagentur 2016), die eine Anwendung von Huflattich als Arzneimittel nur unter striktesten Auflagen erlauben. Am Department für Pharmakognosie der Uni Wien gelang zwar durch Einsatz von Biotechnologie die Etablierung einer PA-freien Huflattichsorte, deren Anbau sich aber als zu teuer erwies, sodass zurzeit in Österreich Huflattich als Teedroge leider nicht erhältlich ist.
Will man trotz allem auf selbst gesammelten Huflattich nicht verzichten, so geschieht dies in Eigenverantwortung; die Anwendung als Heilpflanze oder in Kochrezepten ist nicht zu empfehlen!
Dr. Anna Pitschmann, Österreichische Gesellschaft für Phytotherapie (ÖGPHYT)