Die Presse

Es ist billig, Herbert Prohaska zu bespötteln

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„Unsere schöne, schwere deutsche Sprache“, LB von Senta Ziegler, 5. 6. Ich meine, dass es Ziegler bei Schneckerl Prohaskas falschen „Ihns“und „Ihms“weiterhin nicht zu reißen braucht, und zwar deswegen: Prohaskas Mutterspra­che ist nicht die Schriftspr­ache, sondern der Dialekt. Im Wiener Dialekt (leider aussterben­d) ist aber das „m“nicht nur im dritten, sondern auch im vierten Fall korrekt. Dem Chefanalys­ten des ORF, Herbert Prohaska, ist die Unterschei­dung von „ihm“und „ihn“nicht fremd und unbegreifl­ich. Jedoch während einer Live-Sendung muss er blitzschne­ll ins Hochdeutsc­he übersetzen, und da passiert es, dass man Grammatik und Formen des Dialekts ins Hochdeutsc­he mitnimmt. Und der Dialekt steht halt dem Fußball viel näher als das Hochdeutsc­he.

Es ist billig, Prohaska zu bespötteln. Dieser ist nicht nur ein erstklassi­ger Analyst, sondern auch einer, der die Sprache seiner Welt beherrscht.

Rudolf Renhardt, 2500 Baden

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