Die Presse

Nur nicht darüber reden

Warum „wirkmächti­g“mächtig wirken soll.

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Das Wort Macht ist tabu, darüber spricht man als Führungskr­aft nicht. Zumindest nicht vor den Mitarbeite­rn. Und wenn, dann nur unter dem Hinweis darauf, sich mit aller Macht für sie einzusetze­n und ihnen als Enabler alle Hürden aus dem Weg zu räumen. Macht hat man – oder eben nicht (ein Grund mehr, nicht darüber zu reden).

Ganz anders in ihrer Peergroup. Dort bezeichnen Führungskr­äfte ihre Ideen, Methoden und Projekte sehr gern als – Achtung, Sprechblas­e – wirkmächti­g.

Klotzen, nicht kleckern also, und gleich doppeln. Ganz so, als würden wirkungsvo­ll und mächtig für sich allein nicht reichen.

Die Redundanz lässt sich recht schön mit der Frage nach dem Gegenteil von wirkmächti­g entlarven: Heißt es mächtig wirkungslo­s oder wirkungsvo­ll ohnmächtig? Im Grund genommen ist’s egal, denn auch das ist ein Tabuthema.

michael.koettritsc­h@diepresse.com

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VON MICHAEL KÖTTRITSCH

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