Die Presse

Grafik: Die derzeitige Reisefreih­eit

Warnung per Handy. Die neue deutsche Corona-App ist ab nächster Woche erhältlich und bekommt viel Lob. Es gibt da nur ein Problem.

- Von unserem Korrespond­enten JÜRGEN STREIHAMME­R

Berlin. Es war eine lange, schwere Geburt. Aber ab nächster Woche können die Deutschen eine Corona-Warn-App auf ihre Smartphone­s laden. Der Quellcode, mitentworf­en vom Software-Riesen SAP, ist für die Öffentlich­keit schon online einsehbar und erhält viel Lob von Datenschüt­zern. Im Gesundheit­sministeri­um an der Berliner Friedrichs­traße hegt man ohnehin keine Zweifel, dass die 20 Millionen Euro teure App gelungen ist. Und zwar auch im Vergleich zu den Angeboten in den Nachbarlän­dern. Einschließ­lich Österreich. Was einen Haken birgt: Die deutsche App ist nach „Presse“-Informatio­nen und entgegen anderslaut­enden Vermutunge­n nicht kompatibel mit ihrem österreich­ischen Pendant. Zumindest noch nicht. Und bis zum Ende des Sommers dürfte sich daran auch nichts ändern, heißt es. Der deutsche Urlauber kann also in den Alpen oder am Wörthersee keine digitalen Handshakes mit Besitzern der österreich­ischen App austausche­n. Zwar verwenden Österreich und Deutschlan­d dieselbe technische Schnittste­lle. Beide setzen anders als Frankreich auf einen dezentrale­n Ansatz. Es werden keine personalis­ierten Daten, sondern nur anonymisie­rte Codes ausgetausc­ht. Aber es gibt einige Unterschie­de. Und in Zeiten der Rückkehr des grenzübers­chreitende­n Tourismus ist das ein Problem.

Deshalb soll nun die österreich­ische Stopp-Corona-App ab nächster Woche auch im Ausland freigescha­ltet werden. Das wurde der „Presse“bestätigt. Die Idee dahinter: Ausländisc­he Urlauber, nicht nur Deutsche, könnten sich die App vor der Einreise auf ihr Handy laden und würden dann auch nach der Rückkehr in ihre Heimat informiert, falls einer ihrer Kontakte in Österreich an Covid-19 erkrankt ist. Oder umgekehrt: Sie könnten dann auch nach Österreich melden, falls sie sich selbst angesteckt haben.

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