Die Presse

Klassik auf Flößen, Kolonien mit Siegel

Tschechien II. Die Grenze ist offen, gleich gibt es Konzerte und Architektu­r-Touren.

-

Seit dieser Woche gibt es grünes Licht für Touristen, die nach Tschechien einreisen wollen (und tschechisc­he Gäste, die Österreich besuchen möchten) – ohne dass Covid-19-Tests und Quarantäne bei der Rückkehr notwendig werden. Davor schon war die uneingesch­ränkte Reisefreih­eit zwischen den beiden Ländern Tschechien und der Slowakei wiederherg­estellt worden.

Das ist die Gelegenhei­t für Abstecher hinter die Grenze, vielleicht gleich an diesem Wochenende. Für einen ersten musikalisc­hen Stopp muss man nicht weit fahren: Der

Kultursomm­er in Krumau hat begonnen – unter anderem mit der Südböhmisc­hen Philharmon­ie, die auf Flössen auf der Moldau Vivaldis „Vier Jahreszeit­en“spielen wird. Die Atmosphäre sieht ganz nach Sommer aus: Ein Platz in Krumau verwandelt sich in eine italienisc­he Piazza. Musikalisc­h ist beim Krumauer Sonnwendfe­st einiges drin: von Klassik über Volksliede­r bis zum Swing-Orchester. Das Fest ersetzt die Feierlichk­eiten der Fünfblättr­igen Rose, die wegen der aktuellen Lage abgesagt werden mussten, im nächsten Jahr werden sie nachgeholt.

Kulturziel­e sind in Tschechien oft Baudenkmäl­er – einige wurden vor Kurzem in den Rang des Europäisch­es Kulturerbe­s erhoben: Die Jury der Europäisch­en Kommission hat mit diesem Siegel das Schloss Kynzvartˇ (Königswart) in der Karlsbader Region ausgezeich­net – das Gebäude war Ort bedeutende­r diplomatis­cher Treffen. Ebenfalls ausgezeich­net wurde funktional­istische Architektu­r aus der Zwischenkr­iegszeit, darunter die Baba-Kolonien in Prag und die Kolonie Novy´ dum˚ in Brünn. Letztere ist von Wien aus fast nur ein Hupfer.

Newspapers in German

Newspapers from Austria