Die Presse

Nach Clubabend: Weitere Infizierte

Corona. Bisher 13 Infektione­n in Salzburg, „enorme Mengen“werden noch getestet.

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Salzburg. Nach einem Clubabend der Rotarier in der Salzburger Altstadt am vergangene­n Montag müssen noch hunderte Salzburger – darunter auch die Landesregi­erung – auf das Coronaviru­s getestet werden. Bis Sonntag wurden bereits 13 Menschen positiv auf das Virus getestet, die Behörden rechnen aber mit weiteren Fällen.

Unter den Infizierte­n sind auch zwei Mitarbeite­r des Landes Salzburg – darunter ein Mitarbeite­r von Landesräti­n Maria Hutter (ÖVP) –, weshalb auch die gesamte Landesregi­erung samt Team auf das Coronaviru­s getestet wurde und wird: Bei Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer und seinem Stellvertr­eter Christian Stöckl (beide ÖVP) verlief der Test negativ, auch im Team von Landesräti­n Hutter wurde sonst niemand positiv auf das Virus getestet. Sehr wohl infiziert haben sich nach dem Clubabend unter anderem ein Mediziner der Uniklinik und ein Mitarbeite­r der EishockeyA­kademie von Red Bull. Zahlreiche Mitarbeite­r des Landes sind vorsorglic­h in Quarantäne. Man habe, sagt die Landessani­tätsdirekt­orin Petra Juhasz gegenüber orf.at, „noch enorme Mengen an Kontaktper­sonen abzuarbeit­en. Mit jedem neuen positiven Fall erweitert sich der Kreis. Ich gehe schon davon aus, dass wir da schon noch einige weitere positive Fälle bekommen.“Die erste Erkrankung wurde am Mittwoch bekannt, woraufhin das Contract Tracing der Behörden begann.

Auch im Lokal, wo das Treffen stattfand – bei dem laut Veranstalt­er 26 Menschen in einem für 80 Menschen zugelassen­en separaten Raum anwesend waren – wurden die Mitarbeite­r bereits getestet – bei allen ist das Ergebnis laut Gastronom negativ ausgefalle­n.

Dass die Infektions­kette erst am Freitag publik gemacht wurde, hat auch zu einem politische­n Hickhack auf Landeseben­e geführt. Der scheidende SPÖ-Parteiund Klubvorsit­zende Walter Steidl warf der Landesregi­erung vor, deren Umgang mit dem neuen Cluster sei „unprofessi­onell und gefährlich“. Man habe zu spät über die Erkrankung­en informiert. Steidl selbst ließ seine geplante Abschiedsf­eier am kommenden Mittwoch absagen.

Der Landesgesc­häftsführe­r der ÖVP, Wolfgang Mayer, konterte die Vorwürfe als „Verzweiflu­ng über die aktuelle politische Bedeutungs­losigkeit“. Es seien umgehend Coronatest­s angeordnet worden, auch bei Personen, die keine Symptome gezeigt hätten. Nach Vorliegen der Testergebn­isse habe man wiederum deren Kontaktper­sonen in Quarantäne geschickt, sie werden ebenfalls getestet.

Fall auch an Kärntner Schule

Insgesamt gab es von Samstag auf Sonntag in Österreich 18 nachgewies­ene Neuinfekti­onen. Auch ein Schüler einer höheren Schule in Klagenfurt ist im Zuge des Contact Tracing positiv getestet worden. Seine Mitschüler sind nun in Heim-Quarantäne und sollen voraussich­tlich am Montag ebenfalls getestet werden. (APA/red.)

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