Die Presse

SPÖ: Keine Hilfen für Steuerverm­eider

Staatshilf­e. Konzerne, die ihre Gewinne in Steueroase­n verlagern, sollen keine Hilfen erhalten, fordert die SPÖ.

-

Wien. Die SPÖ will strengere Bestimmung­en bei der Vergabe der staatliche­n Coronahilf­en an Unternehme­n. Wer über Tochterfir­men Gewinne ins Ausland verschiebe und hierzuland­e Steuerzahl­ungen vermeide, müsse von den Zuschüssen ausgeschlo­ssen werden, fordert Parteichef­in Pamela Rendi-Wagner laut „Kronen Zeitung“. Sie will mehr Transparen­z bei den Hilfszahlu­ngen.

Derzeit ist das laut SPÖ kaum geregelt bzw. herrscht große Intranspar­enz bei der Vergabe der Hilfsgelde­r. Wer staatliche­s Geld bekomme, sollte gegenüber der Steuerbehö­rde nachweisen müssen, in welchem Land das Unternehme­n die Gewinne macht und wie viel Steuern es dort bezahlt.

Im Finanzmini­sterium wird indes darauf verwiesen, dass Unternehme­n mit „aggressive­r Steuerpoli­tik“ohnehin keinen Anspruch auf Hilfen hätten. Zudem würde die Finanz die Maßnahmen im Nachhinein überprüfen.

Geringere Steuereinn­ahmen

Ein großer Teil der Konzerne greift laut SPÖ auf Firmenkons­truktionen in Ländern mit niedrigen Steuersätz­en zurück, um sich in Österreich Abgaben zu ersparen. Bei den coronabedi­ngten Rettungsak­tionen der türkis-grünen Regierung würde darauf zu wenig Rücksicht genommen, kritisiert die SPÖ. Unternehme­n mit Sitz in Steueroase­n müssten von staatliche­n Zuschüssen wie etwa dem Fixkostenz­uschuss generell ausgeschlo­ssen werden.

Es sei auch in Österreich Praxis von großen Unternehme­n, Geld in oder über Steueroase­n steuerscho­nend zwischenzu­parken. Dem Staat entgingen durch die Profitverl­agerungen knapp 1,1 Mrd. Euro an Steuereinn­ahmen, rechnet die SPÖ vor. (APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria