Analysten warnen vor Sorglosigkeit
Im Sommer könnte es auf dem Markt holprig werden.
New York. Strategen mehrerer Banken warnen Anleger vor Sorglosigkeit angesichts der bevorstehenden Risken in den nächsten Monaten. Da eine Reihe positiver Katalysatoren (mehr Klarheit zu den Unternehmensgewinnen, Einigung auf den EU-Hilfsfonds und die Möglichkeit weiterer fiskalischer Anreize in den USA) auslaufen, wird sich das günstige Umfeld für risikoreiche Anlageklassen voraussichtlich ändern, meint man bei Morgan Stanley.
Das Team rät den Anlegern, das Engagement für die „Gefahrenzone“August bis September zu reduzieren. Lieber sollten sie Barpositionen aufstocken oder den Erwerb von Kreditausfallswaps auf dem Rentenmarkt erwägen. Sie schlugen auch vor, europäische Vermögenswerte in Betracht zu ziehen, bei denen ein besseres Abschneiden wahrscheinlicher ist.
Parteienzank in den USA
Amy Wu Silverman von RBC Capital Markets ist ebenfalls der Ansicht, dass die Märkte bis August zumindest in den USA volatiler werden. Zu den Risken zählt, dass sich fiskalische Reize als weniger stützend als erwartet erweisen könnten. Hinzu kommt das Feilschen um Coronavirus-Hilfspakete im USKongress – mit dem Risiko, dass parteipolitische Meinungsverschiedenheiten die Verabschiedung eines weiteren Pakets vollständig verhindern.
In der Zwischenzeit sollten Anleger, die wegen der Volatilität besorgt sind, sichere Häfen wie den Yen und den Schweizer Franken in Betracht ziehen, meint der Chef-Währungsstratege von Societ´e´ Gen´erale,´ Kit Juckes.