Diabetesheilung im Fokus
Zertifikate. Immer mehr Menschen werden zuckerkrank. Entsprechend werden Lösungsansätze nachgefragt. So können Anleger mitverdienen.
Wien. Die anhaltende Coronakrise hat Pandemien gehörig ins Rampenlicht gerückt. Denn Covid-19 ist nicht die einzige, die Menschen heimsucht. Ingrid Kukuljan, Leiterin nachhaltiger Investments beim US-Vermögensverwalter Federated Hermes, verweist etwa auf Diabetes. Sie meint, dies sei eine dauerhafte Pandemie. Die Krankheit ist zwar nicht übertragbar. Dennoch breitet sich Diabetes kontinuierlich aus.
Während noch vor zehn Jahren rund 285 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt waren, waren es im Vorjahr bereits mehr als 460 Millionen, wie der Weltverband International Diabetes Federation (IDF) aufzeigt. Auch die Prognosen deuten eine anhaltende Ausbreitung an: Allein bis 2030 könnte die Zahl auf rund 580 Millionen klettern.
Freilich, die Gründe für die Zunahme sind vielfältig. Beim Typ-1-Diabetes produziert der Körper kein Insulin mehr. Anders beim Typ 2, bei dem die Wirkung von Insulin schlicht mit zunehmendem Alter abnimmt. Das ist damit auch die häufigere Diabetesform und breitet sich inzwischen auch unter jüngeren Menschen zunehmend aus. Denn zu den Verursachern zählen ungesunde Ernährung oder Bewegungsmangel.
Novo Nordisk
Verständlich, dass angesichts dieser prekären Entwicklung jene Unternehmen zunehmend im Fokus stehen, die entsprechende Lösungen anbieten. Zu solchen zählt Kukuljan das dänische Unternehmen Novo Nordisk, das einen weltweiten Marktanteil von 29 Prozent in der Insulinproduktion hat. „Novo Nordisk hat Produkte für alle Diabetestypen und treibt Innovationen voran“, sagt Kukuljan.
Und wie sieht es wirtschaftlich aus? Im ersten Quartal 2020 steigerte Novo Nordisk erneut den Umsatz – gegenüber dem Vorjahreswert um 16 Prozent auf 34 Milliarden Dänische Kronen (4,57 Milliarden Euro). Leicht schwächer war der Zuwachs beim operativen Ergebnis, das bei 16 Mrd. Dänischen Kronen lag. Dabei wächst der Konzern nicht nur organisch. Mitte Juni unterzeichnete Novo Nordisk eine verbindliche Kaufvereinbarung von Corvidia Therapeutics, das sich auf Therapien für Herz- und Nierenerkrankungen spezialisiert.
Dexcom
Doch das ist nicht alles. Kukuljan verweist auch auf die US-amerikanische Medizintechnikfirma Dexcom, die ein elektronisches Gerät zur laufenden Glukosemessung entwickelt hat. Das Geschäft läuft gut. „In den USA hat Dexcom bei Typ-1-Diabetespatienten einen Marktanteil von gut 70 Prozent“, gefällt Kukuljan die Entwicklung.
Im ersten Quartal 2020 konnte Dexcom den Umsatz um 44 Prozent auf 405 Millionen Dollar steigern. Das Betriebsergebnis lag bei 34 Millionen Dollar, nach einem Minus beim Vorjahresvergleichswert. Risikobereite Anleger, denen die Entwicklungen ebenfalls gefallen, können gehebelt auf den weiteren Kursverlauf – beispielsweise mit Faktorzertifikaten – setzen. Der Faktor gibt an, um wie viel sich der Kurs des Zertifikats im Vergleich zum Basiswert prozentuell zum Vortag jeweils verändert. Sollte der Kurs aber eine längere Zeit in die falsche Richtung – oder seitwärts – verlaufen, sind größere Verluste möglich.
Ein solches Zertifikat auf Novo Nordisk bietet etwa die Socie´te´ Ge´nerale´ an (DE000CJ8E276), wobei der Faktor bei zwei liegt. Somit beträgt die prozentuelle Veränderung des Zertifikatekurses stets zwei Prozent im Verhältnis zur Kursveränderung des Basiswerts. Auf Dexcom bietet Morgan Stanley ein Faktorzertifikat an (DE000MC2VSN8), wobei hier der Faktor ebenfalls bei zwei liegt. Bei beiden Produkten müssen Anleger auch das Währungsrisiko beachten.