Die Presse

Potenzial der Einkaufsst­raßen nutzen

Der Wegfall der Touristen nimmt vielen Unternehme­n der Wiener Einkaufsst­raßen noch immer überlebens­wichtige Einnahmen.

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Die Coronakris­e ist noch lange nicht vorüber, doch in den Wiener Einkaufsst­raßen ist wieder das Leben zurückgeke­hrt. Das belegen nun Frequenzme­ssungen, die wir durchführe­n ließen. Demnach sind in den großen Shopping-Hotspots Innere Stadt und Mariahilfe­r Straße bereits wieder fast so viele inländisch­e Passanten unterwegs wie vor der Coronakris­e.

Das ist hoch erfreulich, denn es zeigt, dass die Wienerinne­n und Wiener gerne in den Wiener Einkaufsst­raßen unterwegs sind und hier auch gerne einkaufen. Und auch, dass die Verunsiche­rung, die gerade in den ersten Wochen nach der Wiederöffn­ung der Geschäfte viele Wienerinne­n und Wiener noch vom Einkauf abhielt, immer weiter verfliegt.

Touristen bleiben aus

Doch den Betrieben fehlen die ausländisc­hen Touristen. Kein anderes Bundesland verzeichne­t einen derart massiven Touristenr­ückgang wie Wien, denn die Coronakris­e trifft den Städtetour­ismus mit voller Wucht. Besserung ist zwar in Sicht, doch das wird noch sehr lange dauern. Auch deshalb, weil viele internatio­nale Verkehrsve­rbindungen, die für die Anreise der Touristen notwendig sind, noch immer nicht wieder aufgenomme­n wurden. Vor allem Flugreisen sind bei weitem noch nicht im gewohnten Umfang verfügbar.

Es ist daher dringend notwendig, über neue Impulse nachzudenk­en, die das Geschäft der Wiener Geschäfte ankurbeln. Tourismusz­onen könnten so einen Impuls bringen, denn sie bieten Einzelhänd­lern die Möglichkei­t, auch am Sonntag ihre Türen für Kunden zu öffnen. Das zieht viele Menschen zusätzlich in die Einkaufsst­raßen – und aus Passanten werden Kunden.

Wichtiger Motor

140 Millionen Euro Umsatz pro Jahr und 800 neue Arbeitsplä­tze würde diese Maßnahme bewirken, hat die KMU Forschung Austria berechnet. Ich denke, wir müssen über die Option nun sehr ernsthaft diskutiere­n. Alleine schon deshalb, um den Unternehme­rinnen und Unternehme­rn, die um ihre Zukunft bangen, eine Perspektiv­e zu bieten, wie sie das verlorene Geschäft wieder aufholen können.

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[ Christian Skalnik ] Walter Ruck, Präsident der Wirtschaft­skammer Wien.

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