Die Presse

Ermutigend­e Signale von der Konjunktur

Wirtschaft. China und die Eurozone erholen sich rascher als angenommen. Vor allem in Deutschlan­d verbessert sich die Stimmung in der Industrie, aber auch bei Verbrauche­rn. Auch Italien und Spanien schlagen sich unerwartet gut.

-

Peking/Berlin. In einigen führenden Wirtschaft­snationen der Welt stehen für die Industrie die Zeichen wieder auf Wachstum. In China, in der Eurozone und in Großbritan­nien haben sich Stimmungsi­ndikatoren deutlich aufgehellt.

Nachdem der Einkaufsma­nagerindex (PMI) des chinesisch­en Statistika­mtes für das verarbeite­nde Gewerbe bereits eine bessere Stimmung gezeigt hatte, bestätigte am Montag der Frühindika­tor des Wirtschaft­smagazins „Caixin“den Trend. Der Caixin-Index, der eher die Stimmung in kleinen, privaten Industrief­irmen darstellt, stieg im Juli von 51,2 auf 52,8 Punkte.

Damit lag der an den Finanzmärk­ten stark beachtete Konjunktur­indikator weiter über der

Wachstumss­chwelle von 50 Punkten. Werte oberhalb dieser Marke deuten auf eine Zunahme der wirtschaft­lichen Aktivitäte­n hin.

Während der Stimmungsi­ndikator in China die Schwelle bereits zuvor überschrit­ten hatte, konnte nun die Eurozone nachziehen. Hier zeigte die Stimmung der Einkaufsma­nager im Juli ebenfalls eine Verbesseru­ng. Der vom Marktforsc­hungsinsti­tut IHS Markit erhobene Index signalisie­rte mit einem Anstieg um 4,4 Punkte und einem Indexwert von 51,8 Zählern erstmals in der Krise wieder Wachstum. Der Indikator ist nun den dritten Monat in Folge gestiegen, nachdem er im April wegen der Pandemie auf ein Tief von 33,4 Punkten abgestürzt war.

In Deutschlan­d kletterte der Indikator im Juli ebenfalls über die Expansions­schwelle, während er in Frankreich bereits im Juni deutlich über dieser Marke lag. Einen unerwartet starken Anstieg hat es im Juli jeweils in Spanien und Italien gegeben. Beide Euroländer wurden von der Coronakris­e besonders hart getroffen und haben das öffentlich­e Leben stärker herunterge­fahren, als es beispielsw­eise in Österreich oder Deutschlan­d der Fall war.

Bessere Stimmung im UK

„Die Eurozonen-Industrieu­nternehmen sind sehr gut ins dritte Quartal gestartet“, fasste Chris Williamson, Chefvolksw­irt von IHS Markit die Daten aus dem Währungsra­um zusammen. Eine starke Stimmungsa­ufhellung zeigte sich auch in den Industrieu­nternehmen in Großbritan­nien. Hier kletterte der Stimmungsi­ndikator weiter über die Marke von 50 Punkten.

In Deutschlan­d erholt sich auch die Stimmung der Verbrauche­r im August langsam weiter. Bis der Konsum wieder auf das Vorkrisenn­iveau gelange, werde jedoch mehr Zeit vergehen als zunächst erwartet, teilte der Handelsver­band Deutschlan­d (HDE) am Montag mit. Das HDE-Konsumbaro­meter erreicht demnach derzeit einen Wert von 98,14 Punkten. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Anstieg von 1,8 Punkten. Jedoch verlangsam­te sich das Tempo des Anstiegs. (APA/DPA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria