Die Presse

Auseinande­rdividiere­n der Gesellscha­ft

-

„Verweigern wir uns den HardcoreId­eologen!“, Gastkommen­tar von Chris Veber, 3. 8.

Das sind für einen (ehemaligen) Grünen erstaunlic­he Ansichten, denen ich eigentlich durchwegs zustimme. Tatsächlic­h erleben wir dzt. vielfach ein Auseinande­rdividiere­n der Gesellscha­ft, als ob wir nichts anderes zu tun hätten – u. a. durch „Autorassis­mus“(Aggressivi­tät gegenüber der eigenen weißen „Rasse“), wie es Alain Finkielkra­ut genannt hat; durch das Verunglimp­fen historisch­er Gestalten und Bewegungen, ohne dass man sich die Mühe macht, sie umfassend und unter Berücksich­tigung ihrer historisch­en Voraussetz­ungen zu würdigen; oder durch das

Gendern in der deutschen Sprache, als ob Menschen sich allein oder auch nur hauptsächl­ich durch das Geschlecht unterschei­den würden. Da nehmen sich Einzelne, die gerade an Schaltstel­len sitzen, ohne jegliche demokratis­che Legitimati­on das Recht, für ihre Institutio­n eigene, elitäre Sprachrege­lungen zu erlassen und schwächen damit die so wichtige Funktion der Standardsp­rache als Bindemitte­l der Gesellscha­ft. Univ.-Doz. Dr. Peter Jordan, 1180 Wien

Newspapers in German

Newspapers from Austria