Vernünftige Lösung durch Sozialpartner
„Die Arbeit ist kein Kuchen“, GK von Hanno Lorenz, 8. 8.
Hanno Lorenz weist mit Recht auf die Erfahrungen hin, die in Frankreich mit der Arbeitszeitverkürzung gemacht wurden. In vielen Betrieben haben die Mitarbeiter weiter 39 Stunden gearbeitet, aber diese Zeit zusätzlich bezahlt bekommen, was zu erhöhten Kosten geführt hat.
Die Einstellung eines zusätzlichen Mitarbeiters im Angestelltenbereich verursacht ja nicht nur Lohnkosten, sondern auch Kosten für die Bereitstellung eines Arbeitsplatzes, d. h. Raumkosten, IT-Kosten, Kosten für die in Österreich komplizierte Gehaltsverrechnung. Dazu kommt die insbesondere bei Fachkräften nicht einfache Suche, Auswahl und Einschulung eines neuen Mitarbeiters. Diese Umstände führen dann dazu, dass in Österreich mehr als 200 Millionen bezahlte Überstunden im Jahr 2018 geleistet wurden, d. h. dass Arbeitgeber lieber teure Überstunden zahlen, als neue Mitarbeiter einzustellen.
Um bei einer Arbeitszeitverkürzung nicht neue Mitarbeiter einstellen zu müssen, würde der Arbeitsdruck steigen, Stichwort Arbeitsverdichtung und die Rationalisierung der Betriebsabläufe verstärkt vorangetrieben werden, Stichwort Digitalisierung. Man kann Frau Rendi-Wagner nur raten, diese Frage den Sozialpartnern zu überlassen, die auch in der Vergangenheit vernünftige Lösungen gefunden haben.
Dr. Wolfgang Grebner, 1120 Wien