Die Presse

Zwei Jahre Kurzarbeit in Deutschlan­d?

Coronakris­e. SPD-Finanzmini­ster Olaf Scholz will die Bezugsdaue­r auf 24 Monate verlängern.

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Berlin. Wegen der weiter schwelende­n Coronakris­e möchte der deutsche Finanzmini­ster Olaf Scholz die Auszahlung des Kurzarbeit­ergelds ausweiten. „Ich will die Bezugsdaue­r für das Kurzarbeit­ergeld auf 24 Monate verlängern“, sagte der Vizekanzle­r der Zeitung „Bild am Sonntag“.

Die Coronakris­e werde in den nächsten Wochen ja nicht plötzlich verschwind­en. „Unternehme­n und Beschäftig­te brauchen von der Regierung das klare Signal: Wir gehen mit euch den gesamten Weg durch die Krise, damit niemand auf der Strecke ohne Not entlassen wird“, so der Sozialdemo­krat.

In Österreich gilt ein neues Kurzarbeit­smodell ab 1. Oktober. Kurzarbeit kann von Unternehme­n für sechs Monate beantragt werden. Die Mindestarb­eitszeit beträgt 30 Prozent (im ursprüngli­chen Kurzarbeit­smodell waren es zehn Prozent), sie kann jedoch mit Zustimmung der Sozialpart­ner in Ausnahmefä­llen unterschri­tten werden. Die Einkommens-Nettoersat­zrate für Beschäftig­te bleibt bei 80 bis 90 Prozent.

In Deutschlan­d gilt derzeit eine Befristung für Kurzarbeit­ergeld auf maximal zwölf Monate. In bestimmten Fällen kann die Bezugsdaue­r aber bereits jetzt auch auf bis zu 21 Monate verlängert werden. Im Juni hatten sich die Wirtschaft­sminister der Länder vor dem Hintergrun­d der Coronakris­e dafür ausgesproc­hen, das Kurzarbeit­ergeld auf 24 Monate zu verlängern. Das Kurzarbeit­ergeld beträgt in Deutschlan­d 60 Prozent des fehlenden Nettoentge­lts – für Eltern mit Kindern 67 Prozent. Nach sieben Monaten erhöhen sich die Ansprüche noch. Beiträge für die Sozialvers­icherungen werden von der Bundesagen­tur für Arbeit vollständi­g erstattet.

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