Spielberg: Der Katastrophe entkommen
Die Motorradwelt hielt nach wilden Stürzen den Atem an.
Spielberg. Andrea Dovizioso hat auch 2020 das Moto-GP-Rennen in Österreich gewonnen. Überschattet wurde der fünfte Ducati-Triumph in Folge auf dem Red-Bull-Ring aber von Horror-Crashes in der Moto GP und Moto 2. Bei beiden schrammte die Motorrad-WM vor leeren Tribünen haarscharf an Katastrophen vorbei. Bester KTM-Fahrer wurde trotz zwischenzeitlicher Führung von Pol Espargaro´ als Vierter Brad Binder. Der Südafrikaner hatte vor einer Woche in Brünn KTM den ersten Moto-GP-Sieg beschert, in Spielberg startete der Moto-GP-Rookie aber nur als 17. Espargaro´ hingegen hielt, neben Dovizioso aus der zweiten Reihe gestartet, die Hoffnung auf einen erstmaligen Heimsieg lange aufrecht, stürzte später ausgerechnet bei einem Scharmützel mit seinem Markenkollegen Miguel Oliveira.
Der Weg zum neuerlichen Österreich-Triumph für Dovizioso verlief abenteuerlich. Espargaro´ führte das Rennen an, als in der achten Runde Johann Zarco und Franco Morbidelli auf der Anfahrt zu Kurve drei bei Höchsttempo kollidierten. Deren gut 160 Kilo schwere Motorräder schossen dann wie Torpedos meterhoch durch die Luft, eines verpasste den einlenkenden Yamaha-Star Valentino Rossi sowie Maverick Vin˜ales nur um Zentimeter. Es war ein Wunder, dass alle dieser apokalyptischen Szene auf der schnellsten Strecke des Jahres unversehrt entkamen. Auch der zunächst von der Unfallstelle getragene Morbidelli stand bald wieder auf den Beinen.
In der WM stieß Dovizioso auf Platz zwei hinter Fabio Quartararo vor, schon in einer Woche kann er wieder auf der Power-Strecke in Spielberg beim GP der Steiermark den nächsten Triumph folgen lassen. Bereits vor dem Tages-Höhepunkt hatte es in Spielberg unfassbare Szenen gegeben. In der Moto 2 raste Hafizh Syahrin in das auf der Strecke liegende Bike von Enea Bastianini, die Speed Up des Malaysiers zerriss es dabei in „tausend Teile“. Syahrin kam aber wie durch ein Wunder mit starken Hüftprellungen davon. (red/ag.)