Die Presse

Zweimal um die Erde – im Rennwagen

Formel-1-Rekord für Kimi Räikkönen in Sotschi.

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Sotschi. Kimi Räikkönen steht beim Grand Prix von Russland vor seinem 322. Formel-1-Rennstart. Der Finne egalisiert damit nach konvention­eller Zählart die Bestmarke des Brasiliane­rs Rubens Barrichell­o. Nach der Sichtweise manch anderer stellt er mit 323 Starts sogar den alleinigen Rekord auf. „Ich habe nie irgendeine Zahl gejagt“, sagte der ExWeltmeis­ter einmal selbst. Inzwischen ist der 40-Jährige im Alfa Romeo unterwegs und in Sotschi krasser Außenseite­r.

19 Jahre, sechs Monate und 23 Tage wird es am Sonntag her sein, dass Räikkönen in Australien im Sauber sein F1-Debüt gegeben hat. McLaren-Pilot Lando Norris lernte damals als Einjährige­r gerade laufen. 21 Siege holte der „Iceman“, theoretisc­h umrundete er im F1-Boliden zweimal die Erde. Den Gipfel erreichte er 2007 mit dem WM-Triumph für Ferrari.

Motiviert genug?

Offen ist die Frage, ob Räikkönen noch weiterfähr­t. Ende des Jahres läuft sein Vertrag aus, in drei Wochen wird er 41. Viele Kritiker ziehen schon seit einiger Zeit seine Motivation in Zweifel, dazu gibt es großes Gedränge auf dem Fahrermark­t: Die routiniert­en Sergio Perez´ und Nico Hülkenberg suchen nach einem Cockpit für 2021, daneben hoffen Fahrer aus dem Ferrari-Nachwuchsp­rogramm wie Mick Schumacher, Robert Schwarzman und Callum Ilott auf einen Sitz bei einem Team mit Konnex zur Scuderia, wie es Alfa Romeo ist.

Für Alfa-Teamchef Fred´eric´ Vasseur ist der endgültige Abgang des Ruhepols aber keineswegs ausgemacht. „Erst einmal muss uns Kimi wissen lassen, was er tun will“, sagte der Franzose. Räikkönen meinte vor Kurzem: „Es ist ganz einfach, ich liebe den Rennsport.“(red.)

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