Entschädigung in Brasilien
VW. Der Autokonzern zahlt 5,5 Mio. Euro an Opfer von Brasiliens Militärdiktatur. Die Verfahren liefen seit 2015.
Wolfsburg. 35 Jahre nach dem Ende der Militärdiktatur in Brasilien zahlt Volkswagen verfolgten früheren Mitarbeitern Entschädigung in Millionenhöhe. Das sieht ein Vergleich mit Justizbehörden des Landes vor. Der Autobauer soll mit dem damaligen Regime kollaboriert und Beschäftigte ans Messer geliefert haben. „Es ist wichtig, mit diesem negativen Kapitel in der Geschichte Brasiliens verantwortungsbewusst umzugehen und für Transparenz zu sorgen“, hieß es seitens VW.
Hintergrund sind die Ergebnisse einer von der Regierung eingesetzten Kommission, die die Rolle von Unternehmen während der Militärdiktatur von 1964 bis 1985 untersucht hatte. Die
Experten fanden heraus, dass Volkswagen und andere Firmen dem Militär im Geheimen geholfen hatten, sogenannte Staatsfeinde sowie Gewerkschaftsaktivisten in der Belegschaft ausfindig zu machen. Viele dieser Beschäftigten wurden entlassen, festgenommen oder von der Polizei schikaniert. Sie fanden über Jahre keine neue Anstellung.
Nach VW-Angaben sieht der Vergleich eine Zahlung von rund 36 Mio. Real (etwa 5,5 Mio. Euro) vor. Davon gehen 16,8 Mio. Real an einen Opferverband, der Rest wird an Menschenrechtsinitiativen gespendet. Mit dem Vergleich wurden drei seit 2015 laufende Ermittlungsverfahren beendet. (Reuters)