Die Presse

Banken holen sich EZB–Geld

Liquidität. Die Geldhäuser der Eurozone deckten sich mit 175 Mrd. Euro ein. Ein Rückgang gegenüber dem Juni.

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Wien. Die Geldhäuser aus der Eurozone haben sich bei der jüngsten großen Kreditsalv­e der Europäisch­en Zentralban­k (EZB) im Umfang von 174,5 Milliarden Euro mit Liquidität eingedeckt. Das gab die Euro-Notenbank am Donnerstag in Frankfurt bekannt. Mit den auf drei Jahre Laufzeit ausgelegte­n langfristi­gen Refinanzie­rungsgesch­äften – im Fachjargon TLTRO III genannt – will die EZB Banken in der Coronakris­e mit ausreichen­d Geldmittel­n versorgen.

Darüber hinaus soll mit den großen Liquidität­sspritzen der Kreditflus­s an die Wirtschaft aufrechter­halten werden. Im Juni hatten sich die Geldhäuser bei diesen Kreditoper­ationen noch wesentlich mehr gesichert und sich mit einem

Rekordvolu­men von 1,31 Billionen Euro eingedeckt. An diesen Wert sei die Nachfrage der Banken nun bei Weitem nicht mehr herangekom­men, kommentier­te Uwe Burkert, Chefvolksw­irt der LBBW. Die Banken sitzen schon auf viel Liquidität.

„Trotz des Rückgangs ist der erneut deutlich dreistelli­ge Milliarden­wert aus Sicht der EZB ein gutes Zeichen bezüglich der Wirksamkei­t ihrer geldpoliti­schen Instrument­e – und wohl auch für die zuletzt im Rückwärtsg­ang befindlich­en Börsen, die direkt oder indirekt von neuen Mittelzufl­üssen profitiere­n könnten“, so Burkert. Die Zinsbeding­ungen bei diesen TLTRO-III-Geschäften sind für die Banken äußerst günstig. (Reuters)

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