Spahn rät von Auslandsreisen ab
Der deutsche Gesundheitsminister warnt seine Landsleute und argumentiert unter anderem mit den Erfahrungen aus Ischgl.
Berlin. Der deutsche Gesundheitsminister, Jens Spahn, mahnt die Deutschen wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen zur Zurückhaltung bei Auslandsreisen in den Herbst- und Winterferien. „Man kann ja auch Urlaub im Inland machen“, sagte der CDUPolitiker am Freitag im ZDF. Er wisse, dass dies sehr hart sei für die Reiseveranstalter, die Reisebüros und natürlich auch für die Bürger, die sich auf ihren Urlaub freuten. „Aber wir haben jetzt zweimal erlebt – Stichwort Ischgl, Winterurlaub und im Sommer –, dass durch Reiserückkehrer Infektionen wieder stärker nach Deutschland gebracht werden.“Er sei dafür, daraus für den Herbst- und Winterurlaub zu lernen. Die Deutschen sind die mit Abstand wichtigste Urlaubergruppe für den österreichischen Tourismus. Wifo-Chef Christoph Badelt erwartet auch deshalb einen schwierigen Winter für die Tourismusbranche. Das Wifo geht davon aus, dass 2020 die Wertschöpfung im Tourismus um 24 bis 26 Prozent unter jener von 2019 liegt.
Eine deutschlandweite Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen lehnt Spahn weiterhin ab. Es gehe darum, Maßnahmen zu setzen, die zum jeweiligen Infektionsgeschehen passten, sagte der Minister. „Deswegen auch immer regional und lokal vor Ort.“Sonst verlören die Maßnahmen Akzeptanz. Ein Ausbruch wie beim Fleischproduzenten Tönnies etwa betreffe vor allem die Beschäftigten. „In München ist die Lage gerade eine ganz andere, dort entsteht das offenkundig vor allem durch Feiern, auch durch das gemeinsame, enge Feiern auf öffentlichen Plätzen.“(APA)