Die Presse

Brot aus den Wolken

- VON MIRJAM MARITS E-Mails an: mirjam.marits@diepresse.com

Heute möchte ich Sie auf eine junge kulinarisc­he Erscheinun­g hinweisen, die sich Wolkenbrot nennt. Jawohl, Wolkenbrot. Dem Kind und mir ist ebendieses Cloud Bread in einem Magazin untergekom­men, ein hübsches, fluffiges Etwas, das mit Lebensmitt­elfarbe hellblau eingefärbt wurde, womit es streng genommen zwar eher an den Himmel als an Wolken erinnert, aber wer wird denn schon so genau sein.

Sicher, auch mit Brot im landläufig­en Sinn hat das Wolkenbrot eher gar nichts zu tun, besteht es doch ausschließ­lich aus (vielen) Eiern, Frischkäse, Backpulver und einer Prise Salz, aber offenbar ist genau diese Brotlosigk­eit des Wolkenbrot­s das, was es ausmacht: Denn das Fehlen von Kohlehydra­ten mache es, wie zu lesen ist, zu einem Superfood. Da es gar so nett aussah, haben wir das Cloud Bread sogleich nachgeback­en: Superschne­ll wie versproche­n war es tatsächlic­h zubereitet, allerdings hat es bei uns nach dem Aufenthalt im Backrohr weder die wolkige Erscheinun­gsform (sondern erinnerte an platte Pancakes) noch einen guten Geschmack. Genau genommen gar keinen Geschmack. Maximal, wie das Kind ganz treffend bemerkt hat, wie die Reste einer unwürzigen Eierspeis’ in der Pfanne.

Ein weiterer Food-Trend ist übrigens die NoniFrucht, die gut für das Immunsyste­m ist und aus Hawaii stammt. Da ihr Geschmack, wie ich lese, aber „gewöhnungs­bedürftig“ist, sollte man sie mit Himbeersir­up mischen. Fassen wir also zusammen: Da lassen wir uns Früchte, die so aussehen wie schlatzige Kiwis („schlatzig“habe ich, glaube ich, seit meiner Kindheit nicht mehr verwendet) aus dem sehr fernen Hawaii einfliegen, müssen sie dann aber, da sie nicht gut schmecken, mit anderen Früchten überdecken. Macht eher keinen schlanken CO2-Fuß. Meine persönlich­en Food-Helden sind aktuell Weintraube­n: Die gebe ich jeden Morgen in die Jausenbox des Kindes und wenn sie am Nachmittag unberührt zurückkomm­en, sind sie trotzdem noch frisch und knackig. Für das Immunsyste­m sind sie auch formidabel geeignet. Ein echtes Superfood also. Apropos: Was wurde eigentlich aus der Goji-Beere?

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