Trotz Corona wird es ein heißer Messeherbst in Wien
Vorschau. Drei Messen gehen in Wien im Oktober und November an den Start. Geboten wird Kunst von der Antike bis zur Gegenwart.
Wien. Die Wiener Kunstmessen trotzen Corona. Nach den zeitgenössischen Messen Viennacontemporary und Parallel folgen im Oktober und November drei Messen für Kunst und Antiquitäten. Den Start macht die vom Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler organisierte Fair for Art Vienna, die wieder vom 3. bis 11. Oktober in die Aula der Wissenschaften zieht. Auf drei Ebenen bieten gut 40 Aussteller ihre Ware an. „Mit der Fair for Art Vienna können wir ein wichtiges Lebenszeichen für die Kunst setzen – für Kunstliebhaber, Kunsthändler und Künstler. Wir veranstalten Kunstund Antiquitätenmessen seit über 40 Jahren, aber noch nie war im Vorfeld das Interesse an einer Messe so groß wie jetzt. Der Lockdown hat uns allen gezeigt, wie existenziell Kunst wirklich ist“, sagt Horst Szaal, Präsident des Verbandes Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler. Sehenswert ist die Sonderausstellung „Meisterwerke der Uhrmacherkunst“bei Lilly’s Art mit einer Auswahl musealer, horologischer Sammlerstücke des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, der Blütezeit österreichischer Uhrmacherkunst.
Vom Palais ins MQ. Wolfgang Pelz übersiedelt heuer seine Art Austria aus dem Sommerpalais Liechtenstein in den Haupthof des Museumsquartiers, wo er eine eigene Halle errichtet. Vom 15. bis 18. Oktober hoffen dort 20 Aussteller auf reichlich Besucher. Neu dabei ist neben dem Standort MQ, dass jeder Aussteller in seinem Messestand neben seinem Galerieprogramm auf einer in dunkelgrau gestalteten Messewand sein persönliches Highlight präsentiert und hervorhebt. Es soll damit ein Kontrapunkt gesetzt werden, ein besonderes Highlight hervorgehoben und alle relevanten kunsthistorischen Informationen dazu transportiert werden. Mit dabei ist unter anderem der Fotospezialist Johannes Faber, der beispielsweise „The Kiss“von Arturo Bragaglia aus dem Jahr 1921 für 18.000 Euro anbietet oder ein charmantes Foto von Marilyn Monroe, aufgenommen 1951 von Philippe Halsman, um 9400 Euro.
Art & Antique. Am 5. November folgt dann in der Wiener Hofburg die Art & Antique mit einem breiten Angebot an Kunst, Antiquitäten und Design. Messeveranstalterin Alexandra Graski-Hoffmann hat mit der Art & Antique in Salzburg während der Festspiele gute Erfahrungen gemacht und sich daher entschieden, auch in Wien an der Messe festzuhalten. Man wolle auch unter herausfordernden Umständen den persönlichen Austausch und die direkte Information durch den Kunsthandel ermöglichen, so die Messemacherin. Allerdings hat sie die Messetage von neun auf vier verkürzt. Und es sind auch weniger Aussteller, statt der üblichen rund 50 sind es heuer nur 36. Das liegt daran, dass neben den Sälen einige kleinere Räume, die sonst Teil der Messe sind, aufgrund zu kleiner Flächen nicht verwendet werden können.
Das Angebot reicht von der Antike bis in die Gegenwart. Die Antike wird vertreten durch Christoph Bacher Archäologie Ancient Art, der etwa eine Alabaster-Statue eines Widders aus dem Land der Königin von Saba, 1. Jahrhundert v. Chr., aus einer Schweizer Privatsammlung mitbringen wird, die 66.000 Euro kostet. Die Galerie bei der Albertina Zetter wird von Max Weiler die Leinwand „Blauer Berg“aus dem Jahr 1991 mitbringen. Der Preis beträgt 115.000 Euro.
Kunsthandel Giese & Schweiger hat für die Messe mit „Herbsttag in der Krieau im Prater“ein zur Saison passendes Werk der Wiener Stimmungsimpressionistin Tina Blau zur Seite gelegt. Die Galerie Ernst Hilger wird unter anderem eine Skulptur von Joannis Avramidis aus Aluminium auf dem Stand zeigen.