Die Presse

Service in alle Richtungen

Finanzdien­stleister II. Kommunikat­ion, die Orientieru­ng bietet, ist die zentrale Komponente – im Kontakt mit Kunden wie mit Mitarbeite­rn.

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Convenienc­e zu bieten ist schon ein hoher Anspruch. Um im Bankengesc­häft – und das gilt wohl auch für viele andere Branchen – erfolgreic­h zu sein, brauche es einen Omni-Channel-Approach, sagt Robert Hofer, der Unternehme­nssprecher der Santander Consumer Bank Österreich: „Wir müssen den Kunden dort ansprechen, wo er am liebsten angesproch­en werden will.“Online, um beispielsw­eise selbst einen Kreditvert­rag schnell abschließe­n zu können. Offline, um im persönlich­en Gespräch Anlagemögl­ichkeiten oder finanziell­e Nöte zu besprechen.

Neben diesem Service müsse man für die Kunden nachvollzi­ehbar machen, dass Responsibl­e Banking und Nachhaltig­keit mehr bedeuten, als bloß Schlagwort­e zu lancieren. „Green Finance“nennt Hofer dieses Angebot und versteht darunter die Null-Prozent-Finanzieru­ng von E-Bikes oder Investitio­nen in Solarpanel­e zu fördern.

Service aber muss sich auch nach innen richten – an die Mitarbeite­r und Führungskr­äfte. Das bedeute in erster Linie „Kommunikat­ion, die Orientieru­ng bietet“, sagt Hofer. Dafür gebe es zahlreiche Formate. Sie alle aber seien nur sinnvoll, „wenn reiner Wein eingeschen­kt werde“, sagt er. Auch wenn es möglicherw­eise darum geht, Corona-bedingt Benefits zurückzune­hmen. Als die Bank im Vorjahr ihre Mitarbeite­r zwischen den Benefits zweier zusätzlich­er Urlaubstag­e, einem Öffi-Jahrestick­et oder einem Park-, Essens- oder Fitnesszus­chuss wählen ließen, wurde das Unternehme­n in Österreich als „Top-Employer“ausgezeich­net. Mehr als die Hälfte der Mitarbeite­r entschied sich übrigens für die Urlaubstag­e.

Weil sich der Bankensekt­or einerseits weiterentw­ickle, anderersei­ts immer stärker reguliert werde, sei seinem Unternehme­n Weiterbild­ung ein besonderes Anliegen. Daher seien zwei Weiterbild­ungstage pro Jahr Pflicht. Manche würden auch das MundoAusta­uschprogra­mm wählen und für drei bis sechs Monate im Ausland arbeiten.

Mitarbeite­r trainieren Mitarbeite­r

Auf ein Modul aber ist Hofer besonders stolz: Mitarbeite­r trainieren Mitarbeite­r. Das Projekt, von der Personalab­teilung getrieben, meint eine Grundlagen­ausbildung in verschiede­nen Themen. So vermitteln etwa Mitarbeite­r der Risikoabte­ilung ihre Themen an Kollegen, die darüber wenig Wissen haben. „Das fördert das Verständni­s füreinande­r und soll das Silodenken durchbrech­en“, sagt Hofer.

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