Die Presse

Hochschule mit vielen Formaten

Organisati­on. Auch wenn Online-Varianten verstärkt eingesetzt werden, gibt es eine Vielzahl von unterschie­dlichen Lehrverans­taltungen. Welcher Typus passt wofür?

- VON CLAUDIA DABRINGER IMPRESSUM: WEITERBILD­UNG Redaktion: Andreas Tanzer Telefon: 01/51414-236 E-Mail: andreas.tanzer@diepresse.com Anzeigen: Tel.: 01/514 14-535, Fax -405 E-Mail: anzeigenle­itung@diepresse.com Die Bildung im Internet: diepresse.com/bil

Vor lesungen ,( Pro -) Seminare, Übungen– die Varietäten für die Wissensver­mittlung an Hochschule­n ist groß. Meist sind sie in den Satzungen der jeweiligen­Bil dungs institutio­nen definiert. Die Universitä­t Salzburg etwa zählt13Leh­r veranstalt­ung stypen,neb enden erwähnten „Klassikern“etwa Ex kurs ionen,Konv er sa torien und interdiszi­plinäre Projekte. Letztere nutzen Ansätze, Denkweisen und Methoden verschiede­ner Fachrichtu­ngen zur Vernetzung von Themenbere­ichen und verbinden theoretisc­he und praktische Zielsetzun­gen. Ein interdiszi­plinäres Projekts ei eine prüfungs immanente Lehrverans­taltung mit Anwesenhei­tspflicht, erklärt Martin Weichbold, Vize rektor für Lehre und Studium. Prüfungsim­manent heißt, die Note „ergibt sich nicht aufgrund eines einzigen Prüfungsak­tes, sondern aufgrund mehrerer Teil leistungen während der Lehrverans­taltung .“Die Beurteilun­g in einer nicht prüfungs immanenten Veranstalt­ung erfolgt durch eine mündliche oder schriftlic­he Prüfung. Welches Thema in welche Lehrverans­taltungska­tegorie gegossen wird, entscheide­t an der Uni Salzburg die fachlich zuständige Curricular­kommission.

Vorlesung und Übung kombiniert

Fünf verschiede­ne Kategorien gibt es an der FH Kufstein. Neben Vorlesunge­n, Übungen und Seminaren lernt man hier in Projekten und integriert­en Lehrverans­taltungen. Letztere sind eine Kombinatio­n aus Vorlesung und Übung. Sie zählen zu den nicht prüfungsim­manenten Formaten und kommen an der FH Kufstein beispielsw­eise in den Studiengän­gen Web Communicat­ions & Informatio­n Systems, Unternehme­nsführung sowie Sport-, Kultur- und Veranstalt­ungsmanage­ment zum Einsatz. An der FH Kufstein arbeitet ein Team aus Lehrenden, Experten, Studierend­en und Absolvente­n an der inhaltlich­en Ausgestalt­ung des Curriculum­s, der Lehrverans­taltungen und Module .„ Dazu gehört die Wahl der didaktisch­en Konzepte, Prüfungs modalitäte­n undLehr veranstalt­ung s typen “, sagt RektorMari­oDöll er. Alle Lehrverans­taltung s kategorien kommen in den insgesamt 24 Studiengän­gen vor, wenn auch in unterschie­dlicher Gewichtung.

Am Lernziel orientiert

Elf Lehrverans­taltung s typen können Studierend­e an derVetmed- Uni Wien belegen, darunter klinische Rotation, Patienten präsentati­on und Praktika .„ Nicht das Thema, sondern die LearningOu­tcom es, also die Kompetenze­n, entscheide­n üb erden Lehrverans­taltung s typ “, sagt Vizerek tori nSibylle Kneissl. Ein Beispiel: Für das Konversato­rium „Neue Therapiean­sätze in der Tumorthera­pie“sollen die Studierend­en in der Lage sein, aktuelle Konzepte der Behandlung zu präsentier­en. In einer Übung wiederum lernen die Studierend­en manuelle Fertigkeit­en an Schlacht präparaten. Die meisten Lehrverans­taltungen an derVetmedh­a ben prüfungs immanenten Charakter, man folge der Devise „Assessment drives learning“: „Prüfungsko­nzepte werden an die tatsächlic­hen Lerninhalt­e und die im Berufslebe­n notwendige­n Fertigkeit­en angepasst“, erläutert Kneissl.Di es gelte insbesonde­re für klinischpr­aktische Fertigkeit­en zur späteren Berufsfähi­gkeit von Tierärzten.

Fachprakti­sche Übungen als Vermittlun­g von An wen dungs kompetenz gibt es auch an der IMC FH Krems, und zwar im Rahmen derg es und heits wissenscha­ftlichen Fächer. Die Life Sciences dort kommen nicht ohne Laborstund­en aus. „Daneben kennt unsere Prüfungsor­dnung noch Tutorien und Übungen. Diese dienen zum Üben und Nachlernen, stellen aber keine notenrelev­anten Kurse dar“, sagt Martin Waiguny, Leiter des Kollegiums an der FH Krems. Die Lehrverans­taltungen ohne direkten Prüfungsch­arakter diesen dazu, den Input aus einer Vorlesung zu üben oder zu wiederhole­n. „Sie werden im Rahmen der Vorlesungs­prüfungen mitabgeprü­ft. Bei Workshops gibt es zudem die Möglichkei­t einer Bewertung mit Teilgenomm­en, hier gibt es zwar eine Leistungsf­eststellun­g, jedoch kann man diese nicht abgestuft bewerten“erläutert Waiguny. Auch hier geht man bei der Konzeption von Lehrverans­taltungen nach dem „learning outcome“. Erst wenn Inhalte und Lernziele fixiert sind, werde die entspreche­nde Kategorie bestimmt.

 ?? [ Clemens Fabry ] ?? Bei Uni und Fachhochsc­hule denkt man zuerst an klassische Vorlesunge­n. Tatsächlic­h finden Lehrverans­taltungen in den verschiede­nsten Formen statt.
[ Clemens Fabry ] Bei Uni und Fachhochsc­hule denkt man zuerst an klassische Vorlesunge­n. Tatsächlic­h finden Lehrverans­taltungen in den verschiede­nsten Formen statt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria