Hochschule mit vielen Formaten
Organisation. Auch wenn Online-Varianten verstärkt eingesetzt werden, gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Lehrveranstaltungen. Welcher Typus passt wofür?
Vor lesungen ,( Pro -) Seminare, Übungen– die Varietäten für die Wissensvermittlung an Hochschulen ist groß. Meist sind sie in den Satzungen der jeweiligenBil dungs institutionen definiert. Die Universität Salzburg etwa zählt13Lehr veranstaltung stypen,neb enden erwähnten „Klassikern“etwa Ex kurs ionen,Konv er sa torien und interdisziplinäre Projekte. Letztere nutzen Ansätze, Denkweisen und Methoden verschiedener Fachrichtungen zur Vernetzung von Themenbereichen und verbinden theoretische und praktische Zielsetzungen. Ein interdisziplinäres Projekts ei eine prüfungs immanente Lehrveranstaltung mit Anwesenheitspflicht, erklärt Martin Weichbold, Vize rektor für Lehre und Studium. Prüfungsimmanent heißt, die Note „ergibt sich nicht aufgrund eines einzigen Prüfungsaktes, sondern aufgrund mehrerer Teil leistungen während der Lehrveranstaltung .“Die Beurteilung in einer nicht prüfungs immanenten Veranstaltung erfolgt durch eine mündliche oder schriftliche Prüfung. Welches Thema in welche Lehrveranstaltungskategorie gegossen wird, entscheidet an der Uni Salzburg die fachlich zuständige Curricularkommission.
Vorlesung und Übung kombiniert
Fünf verschiedene Kategorien gibt es an der FH Kufstein. Neben Vorlesungen, Übungen und Seminaren lernt man hier in Projekten und integrierten Lehrveranstaltungen. Letztere sind eine Kombination aus Vorlesung und Übung. Sie zählen zu den nicht prüfungsimmanenten Formaten und kommen an der FH Kufstein beispielsweise in den Studiengängen Web Communications & Information Systems, Unternehmensführung sowie Sport-, Kultur- und Veranstaltungsmanagement zum Einsatz. An der FH Kufstein arbeitet ein Team aus Lehrenden, Experten, Studierenden und Absolventen an der inhaltlichen Ausgestaltung des Curriculums, der Lehrveranstaltungen und Module .„ Dazu gehört die Wahl der didaktischen Konzepte, Prüfungs modalitäten undLehr veranstaltung s typen “, sagt RektorMarioDöll er. Alle Lehrveranstaltung s kategorien kommen in den insgesamt 24 Studiengängen vor, wenn auch in unterschiedlicher Gewichtung.
Am Lernziel orientiert
Elf Lehrveranstaltung s typen können Studierende an derVetmed- Uni Wien belegen, darunter klinische Rotation, Patienten präsentation und Praktika .„ Nicht das Thema, sondern die LearningOutcom es, also die Kompetenzen, entscheiden üb erden Lehrveranstaltung s typ “, sagt Vizerek tori nSibylle Kneissl. Ein Beispiel: Für das Konversatorium „Neue Therapieansätze in der Tumortherapie“sollen die Studierenden in der Lage sein, aktuelle Konzepte der Behandlung zu präsentieren. In einer Übung wiederum lernen die Studierenden manuelle Fertigkeiten an Schlacht präparaten. Die meisten Lehrveranstaltungen an derVetmedha ben prüfungs immanenten Charakter, man folge der Devise „Assessment drives learning“: „Prüfungskonzepte werden an die tatsächlichen Lerninhalte und die im Berufsleben notwendigen Fertigkeiten angepasst“, erläutert Kneissl.Di es gelte insbesondere für klinischpraktische Fertigkeiten zur späteren Berufsfähigkeit von Tierärzten.
Fachpraktische Übungen als Vermittlung von An wen dungs kompetenz gibt es auch an der IMC FH Krems, und zwar im Rahmen derg es und heits wissenschaftlichen Fächer. Die Life Sciences dort kommen nicht ohne Laborstunden aus. „Daneben kennt unsere Prüfungsordnung noch Tutorien und Übungen. Diese dienen zum Üben und Nachlernen, stellen aber keine notenrelevanten Kurse dar“, sagt Martin Waiguny, Leiter des Kollegiums an der FH Krems. Die Lehrveranstaltungen ohne direkten Prüfungscharakter diesen dazu, den Input aus einer Vorlesung zu üben oder zu wiederholen. „Sie werden im Rahmen der Vorlesungsprüfungen mitabgeprüft. Bei Workshops gibt es zudem die Möglichkeit einer Bewertung mit Teilgenommen, hier gibt es zwar eine Leistungsfeststellung, jedoch kann man diese nicht abgestuft bewerten“erläutert Waiguny. Auch hier geht man bei der Konzeption von Lehrveranstaltungen nach dem „learning outcome“. Erst wenn Inhalte und Lernziele fixiert sind, werde die entsprechende Kategorie bestimmt.