Die Presse

Den eigenen Mut mit Toren gefüttert

Europa-League-Qualifikat­ion. Der Lask reiste mit breiter Brust und guter Erinnerung zum Play-off-Spiel bei Sporting Lissabon an. Den Gegner plagen große Corona-Sorgen.

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Lissabon/Wien. Mit dem Selbstvert­rauen von zwei Siegen und zehn erzielten Treffern ist der Lask zum heutigen (21 Uhr, live ORF1) Playoff-Spiel um die Europa-LeagueGrup­penphase nach Lissabon angereist. „Wir haben bewiesen, dass wir vorne Tore schießen können und hinten nicht viel zulassen. Dass wir eine sehr gute Mannschaft sind“, erklärte Marko Raguz.ˇ Der U21-Teamspiele­r ist auf internatio­naler Bühne quasi die personifiz­ierte Treffsiche­rheit der Linzer: In über 50 Prozent seiner Spiele war er erfolgreic­h, zuletzt zweimal beim 7:0 über Dunajska´ Streda.

Raguzˇ traf auch in beiden Duellen mit Sporting in der Gruppenpha­se der Vorsaison. „Wir haben schon gezeigt, dass wir gegen sie gewinnen können. Das werden wir wieder versuchen“, sagte der Stürmer mit Blick auf den 3:0-Heimsieg im Dezember. Im Gegensatz dazu werden den Portugiese­n die beiden Torschütze­n vom 2:1-Sieg zuvor in Lissabon fehlen: Spielmache­r Bruno Fernandes glänzt seit Jänner für Manchester United, Luiz Phellype kuriert eine schwere Knieverlet­zung aus.

„Sporting hat sehr hohe Qualität. Das wird noch einmal eine größere Herausford­erung als gegen den WAC“, ist Trainer Dominik Thalhammer dennoch gewarnt. Er will einen mutigen, couragiert­en Auftritt seiner Mannschaft sehen. „Wir rechnen uns schon was aus. Auch wenn wir wissen, dass es sehr schwer, eng und komplizier­t wird.“Im Vergleich zum 3:1-Sieg über den WAC am Wochenende dürfte Verteidige­r Petar Filipovic in die Startelf rücken, der Einsatz von James Holland (Sprunggele­nk) wackelt.

Mit dem Sieg in Lissabon könnte der Lask die zweite Europa-League-Teilnahme in Folge samt dem Startgeld von 2,92 Millionen Euro fixieren. Mit Rapid und dem WAC befinden sich zwei österreich­ische Vertreter bereits in den Töpfen für die Auslosung in Nyon am Freitag.

Engpässe bei Sporting

Gegner Sporting zählt zwar über 100.000 Mitglieder, ist aber in Portugal nur noch die Nummer drei hinter Stadtrival­e Benfica und dem FC Porto – und wegen Corona in finanziell­en Nöten. Spielern wurde das Gehalt im Frühjahr um 40 Prozent gekürzt, dem Vorstand sogar um 50 Prozent.

Inzwischen hat das Virus den Klub auch direkt erreicht: Insgesamt neun Spieler und drei Betreuer gaben positive Tests ab. Auch Trainer Ruben Amorim war betroffen, in der Selbstisol­ation soll er Trainingse­inheiten per Video geleitet haben. Zuletzt aber stand der 35-Jährige wieder selbst an der Linie, ob er auch gegen den Lask auf der Bank sitzen wird, blieb jedoch offen. (red.)

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[ APA ] Lask-Stürmer Marko Raguˇz präsentier­t sich in bester Torlaune.

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