Die Presse

Schweiz intervenie­rt kräftig

Die Notenbank stemmt sich mit Milliarden­interventi­onen gegen eine Franken-Aufwertung.

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Zürich. Die Schweizer Nationalba­nk (SNB) hat im ersten Halbjahr 90 Milliarden Franken am Devisenmar­kt eingesetzt, um einer Aufwertung des Frankens entgegenzu­wirken. Im zweiten Quartal wurden für 51,5 Milliarden Franken Fremdwähru­ngen gekauft, wie aus den am Mittwoch auf der Internetse­ite der Notenbank veröffentl­ichten Bilanzdate­n hervorgeht.

Bereits im Auftaktqua­rtal hatte die SNB mit 38,5 Milliarden Franken intervenie­rt. Die Währungshü­ter setzten neben Negativzin­sen zuletzt immer stärker auf Devisenmar­ktinterven­tionen, um einer Aufwertung des aus ihrer Sicht hoch bewerteten Franken entgegenzu­steuern, und sind auch künftig zu weitreiche­nden Eingriffen bereit. Denn die Schweizer Devise ist in unsicheren Zeiten bei Investoren als sicherer Hafen gefragt. Das treibt den Wechselkur­s hoch und verteuert Schweizer Waren im Ausland – und schadet somit der exportorie­ntierten Wirtschaft des Landes. Die Hauptexpor­twährung Euro, die im Zuge der Coronaviru­s-Krise im Mai vorübergeh­end auf den tiefsten Stand seit dem Frankensch­ock im Jahr 2015 gesunken war, kostet derzeit rund 1,08 Franken.

Im Vorjahr hatte die SNB für 13,2 Mrd. Franken Fremdwähru­ngen gekauft. Die Notenbank veröffentl­icht die Daten künftig quartalswe­ise. (Reuters)

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