Österreich macht daraus ein Kasperltheater
Stefan Riechers Resümee, der amerikanische Wahlkampf sei weiterhin offen, ist ohne Frage zuzustimmen. Dass er aber Trumps Weigerung, eine friedliche Machtübergabe zu garantieren, „keinen klugen Schachzug“nennt, ist bestenfalls zynischer Sarkasmus. Tatsächlich rüttelt Trump damit an den Grundfesten der Demokratie.
Die Forderung der demokratischen Partei, der nächste gewählte Präsident solle die Besetzung für die freie Höchstrichterstelle vorschlagen, ist angesichts der Tabubrüche in Trumps Präsidentschaft
„Was Schweden anders macht als Österreich“, v. Köksal Baltaci, 25. 9. Vielen Dank für diese Analyse. Einen aus meiner Sicht wichtigen Unterschied haben Sie allerdings nicht angeführt: In Schweden werden epidemiologische Entscheidungen von einer unabhängigen, fachlich kompetenten Behörde getroffen, während in Österreich diese Entscheidungen weitgehend auf politischer – und damit angreifbarer – Ebene gefällt werden. Wir haben die fast schon unerträgliche Tradition, dass alle Entscheidungen der regierenden Parteien von den sogenannten oppositionellen Parteien ohne jegliche sachliche Differenzierung oder Lösungsorientierung abgelehnt, als falsch, gefährlich oder ideologisch gebrandmarkt oder im besten Fall reflexartig kritisiert werden. Die mediale Landschaft spielt dabei eine unrühmliche Rolle, indem sie diesen in vielen Fällen lächerlichen Diskurs genüsslich inszeniert und auflagenwirksam anstachelt.
Ebenso fragwürdig erscheint die Rolle der verantwortlichen österreichischen Behörden, die in den letzten Jahren eigentlich kein wirklich ernsthaftes Problem zu lösen hatten und Zeit genug haben sollten, sich für denkbare Ernstfälle vorzubereiten – sie gehen jetzt einmal mehr hinter ihrem jeweiligen Minister achselzuckend in Deckung. Zurück bleibt eine auf breiter Ebene verunsicherte bzw. polarisierte Bevölkerung und garantiert wenig Bewusstsein für Eigen- bzw. Mitverantwortung. Die gesamte Welt ist mit einem sehr schweren gesundheitlichen und