Südkorea sperrt Karaokebars wieder auf
Seoul lockert Corona-Regeln, warnt aber vor Achtlosigkeit.
Seoul. Angesichts eines Abwärtstrends bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat Südkorea die Regeln zur Vermeidung sozialer Kontakte wieder gelockert. So können seit Montag landesweit als Hochrisiko-Orte eingestufte Einrichtungen wie Nachtclubs, Karaokebars, Buffetrestaurants und Fitnessstudios wieder aufsperren – sofern Masken getragen und Gästelisten geführt werden.
Auch können die Menschen wieder Kirchen für Gottesdienste oder Stadien für Spiele der professionellen Fußball- und Baseball-Ligen besuchen, solange eine Obergrenze von 30 Prozent der Platzkapazitäten eingehalten wird. Die Behörden vermeldeten zugleich einen leichten Anstieg bei den täglich erfassten Corona-Fällen auf fast 100.
Die Behörden warnten angesichts der gelockerten Abstandsregeln die Bürger vor zu großer Nachlässigkeit bei den Schutzmaßnahmen. „Wir müssen einen Mittelweg zwischen unserer täglichen Routine und den Quarantänemaßnahmen finden“, sagte Yoon Tae Ho vom Gesundheitsministerium.
Weniger als 60 Infektionen
Die Entscheidung für die Lockerungen hatte die Regierung am Sonntag getroffen. Der Durchschnittswert bei den lokalen Infektionen war den Angaben zufolge in den vergangenen zwei Wochen auf weniger als 60 am Tag und die Reproduktionszahl auf unter 1,0 gefallen – das heißt, eine infizierte Person steckt im Schnitt weniger als eine weitere an.
Die Gesamtzahl der Infektionen mit Sars-CoV-2 kletterte in Südkorea auf 24.703. Bisher wurden in dem 52-MillionenEinwohner-Land 433 Todesopfer in Verbindung mit dem Virus gemeldet. Die meisten Neuinfektionen gab es in der Hauptstadt Seoul und der umliegenden Region. (ag.)