TikTok-Rivale plant Börsengang
Tech. US-Unternehmen Triller soll Fusion mit einer leeren Börsenhülle planen.
New York. Der US-TikTok-Rivale Triller verhandelt Insidern zufolge über ein Börsendebüt durch die Hintertür. Konkret gehe es darum, den Kurzvideodienst mit einer leeren Börsenhülle (SPAC) zu fusionieren, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Sogenannte SPAC (Special Purpose Acquisition Vehicles) sammeln mit einem Börsengang Geld ein und gehen erst dann auf die Suche nach einem Unternehmen, das sie dafür kaufen könnten.
Der Deal fällt in eine Zeit, in der US-Präsident Donald Trump den chinesischen TikTok-Eigner ByteDance verpflichtet hat, sich von TikTok zu trennen und dies mit der Angst vor Datenklau durch die kommunistische Zentralregierung in Peking begründet. TikTok klagt gegen die US-Regierung, um sich gegen ein Download-Verbot der App zu wehren. Zwischenzeitlich soll auch Triller für TikTok geboten haben.
Triller ist 2015 gestartet und kommt aktuell nur auf einen Bruchteil der rund 100 Millionen Nutzer, die der vor allem bei Jugendlichen beliebte Dienst TikTok zählt. Das US-Unternehmen hofft, angesichts der Unsicherheiten, denen TikTok gegenüber steht, dem Konkurrenten Nutzer abspenstig zu machen. Bekannte Triller-Anwender sind derzeit die Musiker Alicia Keys, Cardi B und Eminem.
Den Insidern zufolge arbeitet Triller mit der Investmentbank Farvahar Partners zusammen und verhandelt mit einem SPAC.
Gleichzeitig führe Triller auch Finanzierungs-Gespräche mit der UBS. Bisher hat das in Los Angeles ansässige Unternehmen Insidern zufolge rund 100 Millionen Dollar eingesammelt - unter anderem von den Musikern Kendrick Lamar und The Weeknd - und wird mit rund 1,25 Milliarden Dollar bewertet. Es sei noch unklar, ob sich Triller letztlich für einen SPAC-Deal oder eine Kapitalspritze entscheide.
In den USA haben sich SPACs in diesem Jahr zu einer beliebten IPO-Alternative entwickelt, weil sie eine Möglichkeit bieten, weniger reguliert an die Börse zu gehen. Auf diese Art und Weise hat auch der umstrittene BrennstoffzellenLkw-Entwickler Nikola seine Neuemission gestemmt. (APA/Reuters)