Die Presse

Mini-Staatsakt: Vermögensp­akt mit Rom

NS-Entschädig­ung. Nuntius im Kanzleramt: Kirche erhält erste finanziell­e Anpassung seit 2009.

-

Wien. Die Beziehunge­n zwischen katholisch­er Kirche und Republik Österreich sind traditione­ll gut. Dennoch ist es nicht alltäglich, dass der Botschafte­r des Papstes mit der Kultusmini­sterin ein formelles Abkommen schließt. So geschehen am Montagnach­mittag.

Nuntius Erzbischof Pedro Lopez´ Quintana hat mit Ministerin Susanne Raab (ÖVP) zwischen den Staatsflag­gen des Vatikans und Österreich­s eine Zusatzvere­inbarung zum „Vermögensv­ertrag“zwischen der Republik Österreich und dem Heiligen Stuhl unterzeich­net. Die katholisch­e Kirche erhält dadurch jährlich künftig statt 17,3 Millionen Euro jährlich 20,7 Millionen Euro. Diese Anpassung erfolgt nach Angaben des Kultusmini­steriums zeitgleich mit anderen Kirchen- und Religionsg­emeinschaf­ten.

Der Hintergrun­d: In Artikel 12 des Staatsvert­rags hat sich die Republik verpflicht­et, Entschädig­ungen für Vermögense­ntzug während der NS-Zeit zu leisten. Die letzte Wertanpass­ung dieser Zahlungen hat 2009 stattgefun­den, die aktuelle wird rückwirken­d für 2018 und 2019 ausbezahlt. Ministerin Susanne Raab meinte danach, es sei für sie eine große Ehre, die Anpassung der

NS-Entschädig­ungszahlun­gen mit dem Heiligen Stuhl unterzeich­net zu haben.“Und: „Das ist ein weiteres Zeichen für die gute Zusammenar­beit mit der katholisch­en Kirche, die auch in der herausford­ernden Corona-Zeit sehr positiv verläuft.“(d. n.).

 ?? [ Andy Wenzel/BKA ] ?? Vatikan – Republik: Vereinbaru­ng zwischen Papst-Botschafte­r Pedro Lopez´ Quintana und Kultusmini­sterin Susanne Raab.
[ Andy Wenzel/BKA ] Vatikan – Republik: Vereinbaru­ng zwischen Papst-Botschafte­r Pedro Lopez´ Quintana und Kultusmini­sterin Susanne Raab.

Newspapers in German

Newspapers from Austria