Entlastung für die Ausbildungsbetriebe
Fachkräfte-Nachwuchs. Trotz schwieriger Situation ist die Zahl der Lehrlinge gleich geblieben.
Wie wichtig den Wiener Unternehmen die Nachwuchsausbildung ist, zeigt ein Blick auf die Statistik: Ende September bildeten die Betriebe der gewerblichen Wirtschaft Wiens 13.462 Lehrlinge aus. Das sind nur marginal weniger als im Vorjahr (minus 0,44 Prozent). Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation aufgrund der Corona-Pandemie sei das ein mehr als respektables Ergebnis, sagt Wiens Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck.
In den meisten Sektoren gab es sogar mehr Lehrlinge als im Vorjahr. Die größten prozentuellen Zuwächse verzeichnen Banken und Versicherungen (plus 8,8 Prozent) sowie die Wiener Industrie (plus 6,1 Prozent). Auch das Gewerbe und Handwerk bildet aktuell um 1,3 Prozent mehr Lehrlinge aus als vor einem Jahr.
Im Tourismussektor ist die Zahl der Lehrlinge um knapp 14 Prozent niedriger. Verständlich: Der Städtetourismus leidet seit Ausbruch der Corona-Pandemie enorm, viele Hotels sind mangels Gästen geschlossen, der Gastronomie- und der Freizeitbereich ächzen unter den Corona-Maßnahmen. Trotzdem bildet der Sektor aktuell noch immer 1440 Jugendliche aus. „Das ist angesichts der momentanen Situation in einer Branche, in der viele Betriebe um ihre Existenz kämpfen, eine achtbare Leistung“, so Ruck. Die Lage im Tourismus wirkt sich natürlich auf die Zahl der Lehranfänger aus. Insgesamt haben in den Wiener Betrieben der gewerblichen Wirtschaft heuer 3793 Jugendliche ihr erstes Lehrjahr begonnen – das sind um 12,3 Prozent weniger als im Vorjahr.
Lehrbetriebe entlasten
Ein nachhaltiger Knick in den Lehrlingszahlen muss jedoch verhindert werden, weil er fatale Folgen für die ohnehin angespannte Fachkräfte-Situation hätte, fordert Ruck. „Ausbildungsbetriebe brauchen jetzt eine Entlastung.“