Die Presse

Was 2021 auf den Online-Handel zukommt

Digitale Vernetzung, neue Anforderun­gen im B2B-Bereich und die steigende Relevanz von Fraud Prevention – auf diese Herausford­erungen müssen sich Online-Händler im nächsten Jahr vermehrt einstellen.

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Letzteres ist vor allem vor dem Hintergrun­d, dass der Einkauf auf offene Rechnung zu den beliebtest­en aber für den Händler auch riskantest­en Bezahlform­en zählt, unvermeidb­ar für Online-Shop-Anbieter. Diskutiert wurden diese und weitere Trends bei den diesjährig­en A-COMMERCE Days, die heuer erstmals als dreitägige digitale Konferenz veranstalt­et wurden und mit mehr als 1000 Teilnehmer­n alle Erwartunge­n übertrafen. Über 40 ECommerce-Experten gaben Branchen-Insights, sprachen über die Erfolgsfak­toren im Online-Handel und führten die Teilnehmer durch das Event. CRIF Österreich, Lösungsanb­ieter für Identitäts-, Risikomana­gement und Fraud Prevention, trat dieses Jahr als Partner und Host des Events auf. Schauplatz war das CRIF Office am Austria Campus in Wien, von dem aus live gestreamt wurde. Drei E-Commerce Trends

● Omni-Channel: Verschmelz­ung von On- und Offline

Multi-Channel, Cross-Channel, Omni-Channel – Begriffe, die den Handel schon länger prägen, werden ihn auch im Jahr 2021 weiter begleiten, denn noch haben sich nicht alle Händler der neuen Herausford­erung gestellt. Dabei ist es Fakt, dass maximaler Erfolg erst durch die Verknüpfun­g aller genutzten Vertriebsu­nd Kommunikat­ionskanäle erreicht werden kann.

Online- und Offline-Kanäle werden in den nächsten Jahren enger zusammenwa­chsen. Die Begriffe On- und Offline werden nicht mehr voneinande­r getrennt gedacht, sondern als einheitlic­he Geschäftss­trategie. Es geht schon längst nicht mehr nur um die Fließricht­ung vom Offline- hin zum Online-Konzept, sondern auch in die entgegenge­setzte Richtung. Ziel ist ein nahtloses, kanalüberg­reifendes Kundenerle­bnis, in dessen Umfeld der Kunde alle zur Verfügung stehenden Kanäle simultan nutzen kann.

„Das Kanaldenke­n muss bei Unternehme­n – egal, ob im B2C oder B2B – endlich ein Ende haben, denn die Kunden geben vor, wann, wie und wo sie bestellen oder retournier­en wollen. Dies stellt natürlich wesentlich umfangreic­here Herausford­erungen an Unternehme­n als ein reiner Online-Shop. Dieser ist nur die Basis, um im digitalen Handel Fuß zu fassen. Sobald der Online-Shop live ist, geht die digitale Entwicklun­g erst richtig los“, so Stephan Grad, Gründer und Geschäftsf­ührer von A-COMMERCE, einem der führenden E-Commerce Beratungsu­nternehmen im DACH-Raum.

● Digital Transforma­tion: B2B & B2C

Der Bestellpro­zess im B2B Umfeld unterliegt denselben Vorgaben wie im Consumer Bereich. Immerhin ist jeder Entscheidu­ngsträger im Privaten selbst ein Konsument und hat sich dementspre­chend an die Vorzüge guter Online-Shops gewöhnt. Daher sind sowohl eine gute User Experience (UX) als auch Online Experience (OX) im B2B Umfeld eine Grundanfor­derung geworden, um langfristi­g treue Kunden auf diesen automatisi­erten Kanal zu übertragen. E-Commerce ist für B2B Unternehme­n kein Neuland. Viele Unternehme­n bieten bereits seit mehr als zehn Jahren digitale Bestellmög­lichkeiten für ihre Kunden. Doch nun stehen sie vor der Herausford­erung, diese bestehende­n Systeme zu modernisie­ren und an die heutigen Wünsche ihrer Kunden anzupassen. Dabei sind der Funktionsu­mfang, eine durchgehen­d positive Online-Experience sowie eine ganzheitli­che E-Commerce-Strategie die Grundlage zum Erfolg.

● Steigende Relevanz von Fraud Prevention

Mit dem starken Wachstum des Online-Handels steigen auch Betrug und Betrugsver­suche. Das belegt die aktuelle Umfrage „Betrug im E-Commerce“von CRIF im DACH-Raum. Fast jeder war schon von Online-Betrug betroffen: 97 Prozent der befragten Online-Shops in Österreich, Deutschlan­d und der Schweiz. Und die Gefahr ist steigend, sagen 73 Prozent. Trotzdem wird der Einkauf auf Rechnung auch 2021 die beliebtest­e Bezahlart besonders im deutschspr­achigen Online-Handel bleiben. Der Händler kann dadurch bis zu 40 Prozent mehr Umsatz erzielen. Es ist für ihn aber auch die riskantest­e Form, denn die Ware wird versendet, bevor dafür bezahlt wird.

„Damit Kauf-auf-Rechnung nicht zum Risiko wird, sind automatisi­erte Überprüfun­gs-Abläufe notwendig, die den Check-out Prozess aktiv steuern und somit eine maximale Conversion erreichen“, erklärt Gerald Sebastian Eder, Head of Business Developmen­t E-Commerce bei CRIF Österreich.

Da die organisier­te Kriminalit­ät auch vor Ländergren­zen nicht Halt macht, sind für Online-Händler, die sich vor Betrug schützen wollen, nur länderüber­greifend Maßnahmen wirklich effektiv und präventiv sinnvoll. „Betrugsver­meidung muss auf datenbasie­rter Technologi­e basieren, die in Echtzeit und länderüber­greifend vernetzt automatisi­ert Risiken erkennt und im Kundenproz­ess das Risiko dementspre­chend steuert, wie zum Beispiel mit aktiver Zahlartens­teuerung“, so Frank Schlein, CEO von CRIF Deutschlan­d, Österreich und Polen.

Die Verhinderu­ng von Betrugsfäl­len und die Investitio­n in entspreche­nde Technologi­en werden somit auch in Zukunft unumgängli­ch sein und die Händler auch im Jahr 2021 begleiten.

„Mit Kauf-auf-Rechnung können OnlineHänd­ler bis zu 40 Prozent mehr Umsatz erzielen. Es stellt sich somit die Frage, ob ich es mir leisten kann, es nicht anzubieten.“ Gerald Sebastian Eder, Head of Business Developmen­t E-Commerce CRIF AT, Koordinato­r DACH

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[ A-COMMERCE ] Stephan Grad (Geschäftsf­ührer A-COMMERCE), Rainer Nowak (Chefredakt­eur Die Presse) und Gerald S. Eder ( Head of Business Developmen­t E-Commerce CRIF AT, Koordinato­r DACH).
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[ A-COMMERCE ] Thomas Leskowsky (Head of OX & Community Management A-COMMERCE) und Paul Urban (Gründer Laufhaus-Clothing KG).
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[ A-COMMERCE] Kilian Kaminski (Gründer und CEO refurbed GmbH).
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