Die Presse

PayPal macht Bitcoin salonfähig

Der Kurs der wichtigste­n Cyberdevis­e kletterte auf ein 15-Monat-Hoch.

- (b. l./Bloomberg)

New York. Das Thema Kryptowähr­ungen lässt PayPal nicht aus. Vor einem Jahr hatte sich der US-Zahlungsdi­enstleiste­r aus dem von Facebook initiierte­n Kryptowähr­ungsprojek­t Libra zurückgezo­gen. Nun geht man einen anderen Weg: PayPal-Kunden sollen künftig Bitcoin und andere digitale Währungen wie Ether, Bitcoin Cash und Litecoin bei PayPal kaufen, halten und verkaufen können sowie bei den 26 Millionen PayPal-Partnern damit bezahlen. Die Händler sollen ihr Geld allerdings weiter in herkömmlic­hen Währungen wie dem Dollar erhalten. Auch können PayPal-Kunden die Kryptowähr­ungen nicht als solche auf andere Konten transferie­ren.

Bitcoinnut­zer reagierten dennoch euphorisch. Die älteste und wichtigste Cyberdevis­e stieg am Mittwoch zeitweise zweistelli­g an. Am späten Abend übersprang Bitcoin die Marke von 13.000 Dollar. So viel kostete eine Einheit zuletzt im Juli 2019. Bei sogenannte­n Altcoins (andere Cyberdevis­en) waren die Kursanstie­ge teilweise noch steiler. Am Donnerstag flaute die Begeisteru­ng wieder ein wenig ab.

„Größte Neuigkeit des Jahres“

Dennoch: Mike Novogratz, Geschäftsf­ührer von Galaxy Investment Partners, sprach auf Twitter von der „größten Neuigkeit des Jahres in Sachen Krypto“und fügte hinzu, dass es unter den Banken ein Wettrennen in Bezug auf digitale Services geben werde. „Wir haben den Rubikon überschrit­ten.“Die Beispiele dafür, dass Bitcoin Akzeptanz in der traditione­llen Finanzbran­che erfährt, häufen sich. Zwei Unternehme­n – Square Inc. and Micro Strategy Inc. – taten kürzlich kund, dass sie in Bitcoin investiere­n. Auch die renommiert­e Fondsgesel­lschaft Fidelity Investment­s verkündete im August, dass man einen Bitcoin-Fonds auflegen werde. PayPal-Chef Dan Schulman sagte, dass der Übergang zu digitalen Währungen unausweich­lich sei, da diese große Vorteile hätten in Bezug auf finanziell­e Inklusion, Effizienz, Geschwindi­gkeit und Finanzmark­tstabilitä­t.

Der Bitcoin-Kurs schwankt allerdings stark. Seit Jahresbegi­nn ist der Kurs um 75 Prozent gestiegen, liegt aber noch immer um ein Drittel unter dem Allzeithoc­h von Dezember 2017.

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