Die Presse

„DIE BIENEN UND DAS UNSICHTBAR­E“– UND 2 ESPERANTO-LEKTÜRETIP­PS

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Es hat etwas von einem Blog oder Tumblr, wie der Autor selbst der „Presse“sagt, auch von einer erzählten Anthologie; es erzählt abenteuerl­iche Lebensgesc­hichten, führt in die Eigentümli­chkeiten aller möglichen Plansprach­en ein, es ist auch die autobiogra­fische Geschichte einer aus einer Krise geborenen Obsession: In kein Genre passt das neue Buch des in Graz geborenen, heute in Wien lebenden Autors Clemens Setz, der zu den wichtigste­n deutschspr­achigen Autoren der Gegenwart zählt. „Die Bienen und das Unsichtbar­e“erscheint am 24. 10. bei Suhrkamp. Der Titel ist Rilke entlehnt (Dichter als „die Bienen des Unsichtbar­en“), spielt aber auch auf in einem Bienenstoc­k versteckte Gedichte des Ukrainers Alexandr Logwin an, der wie andere Esperantis­ten unter Stalin verfolgt wurde.

Etliche Gedichte vor allem in Esperanto und Volapük finden sich im Buch (mit Übersetzun­g). Setz empfiehlt „Presse“-Lesern auch den in einem Gemeindeba­u spielenden Esperanto-Roman des engagierte­n österreich­ischen Sozialdemo­kraten Hans Weinhengst, „Turmstraße 4“(1934): Er wurde 2017 ins Deutsche übersetzt. Der von Setz gerühmte Esperanto-Roman „Kroata milita noktlibro“von Spomenka Stimecˇ ist in englischer Übersetzun­g erhältlich („Croatian War Nocturnal“).

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