Elektrisch geht das in 50 Jahren nicht . . .
„Das ökologisch Mögliche einfach nutzen“, Leserbrief von Franz Deninger, 22. 10.
Herr Deninger hat – so seine Angabe – seinen Energieverbrauch von März bis Oktober um 90 % gesenkt. Bitte von welchem Niveau ausgehend? Er hat offenbar Frau Walterskirchen nicht verstanden und keine Vorstellung von der Aufrechterhaltung des Stromnetzes. Ich selbst habe – neben Sonnenkollektoren zur Warmwassererzeugung (seit 38 Jahren!) – seit zehn Jahren auch Fotovoltaik. Übers Jahr gesehen produziere ich etwa 800 kWh Überschuss, habe aber in der dunklen Jahreszeit ein durchschnittliches Minus von ~ 500 kWh (Spitze fast 700 kWh). Und damit brauche ich Strom aus anderen Quellen. Mit Wasserkraft allein geht’s nicht mehr.
Wo (bei wem) will Herr Deninger die nötigen Speicherseen errichten? Lithium aus Entwicklungsländern für Batterieanlagen, produziert unter problematischsten Bedingungen?
Und wenn Corona vorbei ist, möchte ich wieder zu meinen Söhnen nach Cluj und London fahren; in einem Tag, das geht elektrisch in fünfzig Jahren nicht.
Klaus Brandhuber, 4600 Wels