Währinger Brotboom am Kutschkermarkt
Neueröffnungen. Mit Joseph Brot, Öfferl und Felber eröffnen gleich drei Bäckereien ihre Türen.
Wien. „Bevor ich meine Leute raushaue, eröffne ich lieber eine neue Filiale.“Authentisch sind nicht nur die Brotlaibe aus Waldviertler Getreide, die es in den fünf Filialen von Joseph Brot zu kaufen gibt, auch die Art und Weise, wie deren Eigentümer Josef Weghaupt über die Auswirkungen der Coronakrise auf seine Mitarbeiter spricht, wirkt frei von der Leber weg.
Seit zehn Jahren ist Weghaupt einer der Pioniere einer neuen Wiener Brotkultur, zu der auch Helmut Gragger oder Georg und Lukas Öfferl zählen. Eine lange Zeit, die Weghaupt als „langsame“Expansion beschreibt: Immerhin eröffnet mit dem neuen Standort am Währinger Kutschkermarkt am 30. Oktober die (erst) sechste Filiale in Wien. In einem Lokal, das für die Währinger mehr als 130 Jahre lang mit Musik verbunden war: Die Familie Tinter hat hier bisher das gleichnamige Musikhaus betrieben.
Mit der neuen Filiale will er zwölf Arbeitsplätze sichern: Da es in drei seiner Filialen auch Gastrobereiche gibt, die wegen Corona schlechter besucht sind, schult er dafür nun Personal aus dem Service für den Verkauf in der neuen Filiale um. Mit dem Verkauf ist Weghaupt nämlich „sehr zufrieden, da läuft es wie vergangenes Jahr“.
Die „Emotion“, die er und seine rund 200 Mitarbeiter sowohl in das Brot als auch in die Einrichtung stecken („Da steckt im Salzspender genauso viel Herzblut drinnen wie im Sauerteig“) soll nun auch die Kundschaft im 18. Bezirk begeistern, die mit Brotangeboten nun nahezu überhäuft wird: Denn Weghaupts Filiale befindet sich neben Patzhirsch Felber, der nach einer Generalrenovierung am 21. Oktober neu eröffnet hat. Den Währinger Brotboom perfekt machen zudem Georg und Lukas Öfferl, die seit Dienstag ein paar Häuser weiter in der Währinger Straße 93 aufbacken.