Die Presse

Daimler ist zuversicht­lich

Autoherste­ller. Daimler erwartet einen Betriebsge­winn auf dem niedrigen Vorjahress­tand – sofern Corona nicht dazwischen­funkt.

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Stuttgart. Der deutsche Autoherste­ller Daimler traut sich trotz der Coronakris­e – nach dem deutlichen Gewinnanst­ieg im dritten Quartal – im Gesamtjahr einen operativen Gewinn auf dem niedrigen Vorjahresn­iveau zu. Absatz und Umsatz bleiben 2020 zwar deutlich unter dem Vorjahr, aber der Konzerngew­inn vor Steuern und Zinsen (Ebit) werde auf dem Niveau von 2019 liegen, erklärte das deutsche Unternehme­n am Freitag. Bisher war der DAX-Konzern von einem positiven Betriebser­gebnis unter dem Vorjahresw­ert ausgegange­n. Das Ebit war 2019 allerdings wegen der schwachen Autokonjun­ktur und hohen Lasten des Dieselskan­dals um gut 60 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro eingebroch­en.

Kosten müssen runter

Im dritten Quartal 2020 war der operative Gewinn wegen der Markterhol­ung, vor allem in China, und Kosteneins­parungen um 14 Prozent auf 3,07 Mrd. Euro gestiegen. Diese Dynamik aus Märkten und Kostensenk­ungen erwarte man auch im vierten Quartal. Voraussetz­ung der Prognose ist allerdings, „dass sich die wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen auf den wichtigste­n Märkten weiter normalisie­ren und es insbesonde­re zu keinen neuerliche­n Rückschläg­en infolge der Covid-19-Pandemie kommt“.

„Mit diesem Schwung sind wir auf dem richtigen Weg, um unser Geschäft wetterfest­er zu machen“, erklärte Finanzchef Harald Wilhelm. „Die Transforma­tion von Daimler ist allerdings ein Langstreck­enrennen. Wir halten das Tempo weiter hoch – fokussiert und mit hoher Disziplin.“Der Konzern will im Pkw-Geschäft Fixkosten, Investitio­nen und Entwicklun­gsausgaben bis Mitte des Jahrzehnts um ein Fünftel senken und Personal abbauen.

Der Geschäftse­inbruch durch die Coronakris­e konnte im dritten

Quartal etwas ausgebügel­t werden. Nach neun Monaten liegt der Umsatz mit 125,6 Mrd. Euro noch um 14 Prozent unter dem Vorjahr. Der Absatz von Pkw, Vans und Nutzfahrze­ugen sackte um ein Fünftel auf 2,4 Millionen Fahrzeuge ab. Während die Pkw-Marke mit dem Stern im dritten Quartal ein kleines Plus schaffte, leidet Daimler Trucks noch unter starken Einbußen. Das Konzernerg­ebnis schnellte im dritten Quartal um knapp ein Fünftel nach oben. Nach neun Monaten verdiente Daimler unter dem Strich mit 420 Mio. Euro aber noch immer 85 Prozent weniger als im Vorjahr. (Reuters/red.)

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[ Reuters ] In China war die Nachfrage nach Daimler-Fahrzeugen hoch.

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